Erfahre bei unserem Online-Themenstammtisch wie sich die größten Herausforderungen bei der Umsetzung einer Social-Media-Strategie erfolgreich meistern lassen. In seinem Online-Vortrag am 02. April 2025, beleuchtet der Social-Media-Marketing-Experte Jens Wiese die häufigsten Stolpersteine und zeigt den Teilnehmenden, wie sie fehlende Ressourcen, ausufernde Erwartungen, mangelnde Unterstützung der Führungsebene und andere Hindernisse überwinden können. Mit praxisnahen Lösungen und bewährten Methoden werden die Zuhörerinnen und Zuhörer schon bei der Erstellung in der Lage sein, eine Strategie so aufzubauen, die sie zu einem echten Erfolgsmodell werden lässt.
Wir freuen uns, Jens Wiese als Referenten für unsere nächste Online-Veranstaltung gewonnen zu haben. Sein Vortrag „So verhinderst du das Scheitern deiner Social Media-Strategie“ verspricht spannende Einblicke. Wir haben ihn im Vorfeld interviewt und uns einen ersten Vorgeschmack auf das Thema gegeben lassen.
Du bist seit 2007 in der Welt der sozialen Medien aktiv. Wie haben sich Social Media in den letzten Jahren verändert?
„Social Media hat sich radikal verändert. Die großen Netzwerke haben den klassischen Social-Feed für Nutzer Jahr um Jahr immer unattraktiver gemacht. Statt privater Posts (mein Essen, mein Urlaub, …) dominieren heute Algorithmen, Entertainment und zwanghafte Interaktionen mit Marken und Creatorn.
Das Ergebnis? Nutzer teilen kaum noch Persönliches öffentlich, sondern sind in private Räume wie Messenger und Gruppen abgewandert. Doch selbst dort holen Unternehmen sie inzwischen wieder ein – mit WhatsApp Business, Instagram Broadcast oder Community-Funktionen.
Die spannende Frage ist: Wohin flieht der Nutzer als nächstes? Bleiben private Netzwerke unter Freunden wirklich privat? Oder verschieben sich die sozialen Interaktionen weiter in geschlossene, schwer zugängliche Räume? Klar ist: Es ist eine Art Wettrennen. Der Nutzer flieht, die Unternehmen versuchen sie mit Hilfe der Netzwerke wieder einzufangen.“
Du sprichst von Stolpersteinen bei der Umsetzung einer Social-Media-Strategie. Welche drei Hindernisse begegnen Dir bei deinen Beratungen am häufigsten?
„Schön wäre, wenn es nur drei „Stolpersteine“ gäbe (lacht), aber die Rangliste wird sicher hiervon angeführt:
1. Falsche Zielsetzung:
Viele setzen sich Plattform-Ziele wie „mehr Follower“ statt Unternehmensziele. Social Media ist kein Selbstzweck. Ob mehr Leads, bessere Kundenbindung oder Recruiting – ohne klare Ausrichtung auf Unternehmensziele fehlt die strategische Grundlage.
2. Kein klares Stakeholder-Management:
Social Media betrifft oft mehrere Abteilungen, aber wer macht eigentlich was? Unklare Zuständigkeiten, interne Widerstände oder unrealistische Erwartungen bremsen die Umsetzung. Hier helfen klare Prozesse und frühzeitige Abstimmung.
3. Chaotischer Content-Prozess:
Ohne Plan wird Social Media schnell zur Dauerbaustelle. Zu viel Ad-hoc, zu wenig Strategie. Ein durchdachter Redaktionsplan sorgt für Kontinuität und stellt sicher, dass Inhalte nicht nur regelmäßig, sondern auch zielgerichtet veröffentlicht werden.“
In unserer Branche taucht immer wieder das Thema „fehlende Ressourcen“ auf. Wie können Unternehmen trotz begrenztem Budget oder geringem Zeitkontingent eine erfolgreiche Social-Media-Strategie aufbauen?
„Zuerst braucht es eine Einsicht: Eine gute Strategie richtet sich nicht nach Wunschvorstellungen, sondern nach den tatsächlich verfügbaren Mitteln. Das bedeutet: Maßnahmen müssen zu den Ressourcen passen – nicht umgekehrt.
Erwartungsmanagement ist dabei entscheidend. Ein kleines Team kann nicht die gleiche Frequenz oder Vielfalt abliefern wie eine große Marketingabteilung – und das ist auch nicht nötig. Lieber weniger Kanäle, weniger Formate, weniger Posts, aber mit echtem Mehrwert. Qualität schlägt Quantität. Statt auf allen Plattformen präsent zu sein, gilt es, den Fokus auf die Kanäle zu legen, die mit den vorhandenen Ressourcen sinnvoll bespielbar sind.
Zudem hilft es, die internen Prozesse zu optimieren: Vorplanung, Automatisierung und effiziente Workflows sorgen dafür, dass Social Media nicht zum Zeitfresser wird. Am Ende zählt nicht die Masse an Content, sondern ob er die richtige Zielgruppe erreicht – und das lässt sich auch mit begrenzten Mitteln steuern.“
Du hast schon viele Unternehmen beraten. Welche Erfolgsgeschichte ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben?
„Das ist wahrscheinlich mein langjähriger Kunde, die Tirol Werbung. Als wir vor 14 Jahren unsere Zusammenarbeit begonnen haben, stand deren Facebook Seite bei wenigen Tausend Fans, die in erster Linie aus Tirol selbst kamen. Zusammen konnten wir eine Strategie aufbauen, die sich in erster Linie an Touristen wendet und erreichen heute über eine Vielzahl von Kanälen genau dir Personen, die sich für einen Urlaub in den Bergen interessieren.“
Welche Trends und Entwicklungen siehst Du aktuell im Bereich Social Media und Online-Marketing, auf die sich Unternehmen vorbereiten sollten?
„Drei Trends sollten Unternehmen meiner Meinung nach besonders im Blick haben:
1. Mehr KI-generierte Inhalte von Marken und Netzwerken:
KI-Systeme erlauben die noch schnellere Produktion von Content.
Und dieser kommt nicht mehr nur von Marken, sondern wird in Zukunft auch von den Netzwerken zielgruppengenau selbst erstellt. Wer nicht in KI-Systeme investieren kann muss schauen, wie er Inhalte erstellt die besser sind als diese Systeme.
2. Messenger & Communities statt öffentlicher Feeds:
Nutzer teilen immer weniger öffentlich, sondern weichen auf private Kanäle aus – das sehen wir schon bei WhatsApp Business, Instagram Broadcast & Co. (siehe vorherige Frage).
Unternehmen müssen sich darauf einstellen und neue Wege finden, um in direkten Austausch mit ihrer Zielgruppe zu treten.
3. Eigene Communities aufbauen:
Wenn Nutzer aus den öffentlichen Plattformen verschwinden, braucht es Alternativen.
Newsletter, Foren oder eigene Community-Bereiche auf der Webseite werden wieder relevanter.
Wer langfristig unabhängig bleiben will, sollte jetzt in eigene Kanäle investieren, statt sich allein auf Social-Media-Algorithmen zu verlassen.“
Vielen Dank für das Interview und dass Du dein Wissen mit uns teilst!
Der Online-Vortrag mit den Referenten Jens Wiese findet am Mittwoch, 02. April 2025 von 17:00 Uhr – 18:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Das Angebot richtet sich an alle, die im Community- und Social-Media-Management tätig sind.
Eine Mitgliedschaft im BVCM e.V. ist nicht erforderlich. Nicht-Mitglieder des Verbandes mögen sich bitte für den Vortrag per Mail an marilena.berlan@bvcm.org melden. Der Zugangslink wird einige Tage vor Veranstaltungsbeginn an die Teilnehmenden versendet.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
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Der BVCM setzt seine Kooperation mit dem Rheinwerk-Verlag fort: Auch in diesem Jahr ist der BVCM Medienpartner des Rheinwerk-Verlags im Rahmen der SMMDays in Köln. Wir freuen uns sehr, dass wir nach der erfolgreichen Kooperation im Vorjahr auch dieses Jahr gemeinsam daran arbeiten, die Social-Media- und Community-Szene noch besser zu vernetzen. Um einen besseren Einblick in die SMMDays zu erhalten, haben wir Stephan Mattescheck, der für den Rheinwerk-Verlag das Programm der SMMDays gestaltet, wieder einige Fragen gestellt. Die Fragen stellte Christian Soeder.
Christian Soeder/BVCM: Was kann das Publikum der SMMDays erwarten?
Stephan Mattescheck/Rheinwerk: Die Social Media Marketing Days (SMMDays) 2025 bieten vom 13. bis 15. Mai ein umfassendes Programm für Fachleute und Interessierte im Bereich Social-Media-Marketing. Am ersten Tag findet im Residenz-Kino in Köln die Konferenz mit 14 Vorträgen in zwei parallelen Tracks statt. Den Auftakt macht Dirk von Gehlen, Director des Think Tank des SZ-Instituts, mit seiner Keynote „Social Media zwischen Schatten und Licht – wie Marketing auch im Zeitalter von Big Tech leuchten kann“. Er wird dabei aufzeigen, wie Unternehmen die digitale Transformation positiv gestalten. Ein weiteres Highlight ist die Diskussionsrunde „Zwischen Automatisierung und Authentizität – Wie KI das Storytelling verändert“. Hier werden Expertinnen und Experten erörtern, wie Künstliche Intelligenz die Erstellung von Inhalten beeinflusst und welche Strategien es gibt, um trotz Automatisierung authentischen Content zu produzieren. An den folgenden Tagen bieten wir in den Design Offices im Kölner Mediapark noch 2 Tage mit Workshops an. Die SMMDays 2025 sind somit die ideale Plattform, um sich über aktuelle Trends zu informieren, praktische Fähigkeiten zu erwerben und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
BVCM: Auf welchen Workshop freuen Sie sich persönlich am meisten?
Mattescheck: Persönlich freue ich mich besonders auf den Workshop „Content Creation mit KI“, der von Andreas Berens und Carsten Bolk geleitet wird. In diesem zweitägigen Intensivkurs werden die Teilnehmer in die Möglichkeiten der KI-gestützten Content-Erstellung eingeführt und lernen, wie sie diese Technologien effektiv in ihrer täglichen Arbeit einsetzen können.
BVCM: Welche neuen Herausforderungen gibt es 2025 in Bezug auf Community Management?
Mattescheck: Im Jahr 2025 stehen Community Manager vor neuen Herausforderungen, insbesondere durch die fortschreitende Integration von KI in soziale Plattformen und die damit verbundene Automatisierung von Interaktionen. Es gilt, authentische und menschliche Kommunikation aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig KI-Tools effizient genutzt werden. Zudem erfordert die zunehmende Fragmentierung der Social-Media-Landschaft eine Anpassung der Strategien, um auf verschiedenen Plattformen konsistente und zielgruppengerechte Inhalte bereitzustellen.
BVCM: Was wird 2026 die wichtigste Social-Media-Plattform sein?
Mattescheck: Es ist schwer vorherzusagen, welche Plattform 2026 dominieren wird, doch ein Trend ist klar: Immer mehr Nutzer und Unternehmen suchen Alternativen zu den großen Tech-Konzernen. Dezentrale Netzwerke wie das Fediverse (z. B. Mastodon) oder neue Plattformen, die auf Datenschutz, Transparenz und Unabhängigkeit setzen, könnten an Bedeutung gewinnen. Auch Community-orientierte Plattformen, die stärker auf direkten Austausch und spezialisiertes Networking setzen, denken wir an Reddit, könnten wachsen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich diese Alternativen langfristig gegen die etablierten Big-Tech-Plattformen behaupten können. Wichtig ist, dass wir nicht nur den Status quo beobachten, sondern aktiv hinterfragen, welche Social-Media-Landschaft wir für die Zukunft gestalten wollen.
BVCM: Wie kann die Branche noch professioneller werden?
Mattescheck: Die Professionalisierung der Branche kann durch kontinuierliche Weiterbildung, den Austausch bewährter Praktiken und die Etablierung von Standards vorangetrieben werden. Veranstaltungen wie die SMMDays tragen dazu bei, Fachwissen zu verbreiten und Netzwerke zu stärken. Zudem ist die Implementierung ethischer Richtlinien im Umgang mit Nutzerdaten und KI ein wichtiger Schritt, um Vertrauen bei der Zielgruppe aufzubauen.
BVCM: Was macht den Rheinwerk-Verlag so besonders?
Mattescheck: Oh, das ist aus unserer eigenen Perspektive gar nicht so einfach zu beantworten. Wir versuchen, einfach nur gute Bücher zu machen. Aber ein Markenzeichen des Verlags ist sicher die hohe Qualität der Publikationen. Bücher von Rheinwerk werden von Expert*innen auf ihrem Gebiet geschrieben, intensiv lektoriert und mit einem klaren Praxisfokus entwickelt. Leserinnen und Leser können sich darauf verlassen, dass sie fundiertes Wissen erhalten – sei es zu Programmiersprachen, UX-Design, Online-Marketing oder KI. Die Bücher zeichnen sich durch eine klare Didaktik, verständliche Sprache und praxisorientierte Beispiele aus, sodass sowohl Einsteiger als auch Profis davon profitieren. Was uns meistens auch besonders gut gelingt, ist die frühzeitige Identifikation von Themen, die die Branche bewegen. Ob es um KI-gestützte Content-Erstellung, UX-Writing, Data Science oder digitale Barrierefreiheit geht – wir versuchen am Puls der Zeit zu sein. Dabei entstehen nicht nur tiefgehende Fachbücher, sondern auch praxisorientierte Anleitungen für die tägliche Arbeit.
BVCM: Wie viele Bücher verkauft der Rheinwerk-Verlag pro Jahr?
Mattescheck: Rheinwerk ist seit 2011 der führende Verlag für Fachliteratur zu Computing, Fotografie und Design. Das kommt nicht von ungefähr. Wir verlegen im Jahr über 150 Titel und achten darauf, dass wir mit den Themen stets am Puls der Zeit sind. Entsprechend hoch ist auch das Interesse unserer Leserschaft. Da eine genaue Zahl zu nennen ist schwierig, da wir jedes Buch auch als E-Book anbieten.
BVCM: Gibt es einen Trend zurück zum gedruckten Buch?
Mattescheck: In den letzten Jahren ist ein Trend zu beobachten, der eine Renaissance des gedruckten Buches andeutet. Viele Leser schätzen die Haptik und das Leseerlebnis physischer Bücher, insbesondere in Nischenmärkten und bei hochwertigen Fachpublikationen. Dennoch bleibt der digitale Markt ein wachsender Sektor, und viele Verlage, einschließlich Rheinwerk, bieten daher sowohl gedruckte als auch digitale Formate an. Ein besonderer Tipp von mir: Unser digitales Abo Rheinwerk 365, bei dem man Zugriff auf alle wichtigen Bücher seines Themas hat. Zu finden unter https://www.rheinwerk-verlag.de/rheinwerk-365/abo/ Und wenn die Wahl zwischen Print und E-Book allzu schwerfällt: Für nur 5 Euro mehr gibt es beides bei uns im Bundle. Nur bei uns. Direkt auf der Website.
BVCM: Stichwort Hass und Hetze in den Kommentarspalten: Wie geht der Rheinwerk-Verlag damit um?
Mattescheck: Der Rheinwerk Verlag legt großen Wert auf einen respektvollen und konstruktiven Dialog mit seiner Leserschaft. Besonders wichtig ist uns, dass für Hass und Hetze in Kommentarspalten kein Raum ist. Und auch bei Leser*innen-Rückmeldungen suchen wir das konstruktive Gespräch, wenn ein üblicher Rahmen verlassen ist.
BVCM: Haben Sie besondere Empfehlungen für den Umgang mit KI?
Mattescheck: Im Umgang mit Künstlicher Intelligenz empfiehlt es sich, diese Technologien als unterstützende Werkzeuge zu betrachten, die repetitive Aufgaben erleichtern und kreative Prozesse fördern können. Wichtig ist dabei, ethische Aspekte zu berücksichtigen, Transparenz zu wahren und den menschlichen Faktor nicht zu vernachlässigen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI trägt dazu bei, ihren Einsatz verantwortungsvoll und effektiv zu gestalten.
BVCM: Was macht Köln als Location so besonders?
Mattescheck: „Kölle“ ist immer eine Reise wert. Das muss ich als Kölner natürlich sagen. Aber als Veranstaltungsort besticht es durch seine zentrale Lage und hervorragende Verkehrsanbindung. Die Stadt bietet eine reiche kulturelle Vielfalt, historische Sehenswürdigkeiten wie den Kölner Dom und eine lebendige Kreativszene. Für Teilnehmer der SMMDays bietet Köln somit nicht nur fachlichen Input, sondern auch ein inspirierendes Umfeld für Networking und Austausch. Und wenn die Stadt manchmal ein bisschen chaotisch und unorganisiert erscheint, dann gehört das zum Charme von Köln.
BVCM: Was darf man in Köln nicht verpassen, wenn man vor Ort ist?
Mattescheck: Bei einem Besuch in Köln sollte man neben dem Kölner Dom auch das Rheinufer erkunden, das zu Spaziergängen und entspannten Momenten einlädt. Das Belgische Viertel gleich um die Ecke vom Veranstaltungsort lockt mit seinen Boutiquen, Cafés und Galerien und vermittelt einen authentischen Eindruck des urbanen Lebensgefühls der Stadt. Ein Abstecher in ein traditionelles Brauhaus, um ein Kölsch zu probieren, rundet das Köln-Erlebnis ab.
BVCM: Herr Mattescheck, vielen Dank für das Gespräch!
Der Beitrag SMMDays 2025 in Köln: Interview mit dem Rheinwerk-Verlag / Content Creation mit KI und mehr erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Wie gehen wir in Zeiten von steigendem Hate Speech mit Hasskommentaren und toxischen Usern um? Und warum müssen wir schon tätig werden, bevor es strafrechtlich relevant wird?
Marylin Marx, Lead Community Managerin bei Webedia Deutschland, erläutert, was Hate Speech ausmacht und welche User:innen dazu neigen. Zudem berichtet sie aus ihrer umfangreichen Praxiserfahrung im Community Management: Wie lässt sich eine Community „erziehen“? Wo können KI-Tools unterstützen? Und warum spielt Mental Health dabei eine zentrale Rolle?
Wir freuen uns, sie als Referentin für unseren nächsten Online-Themenstammtisch im März gewonnen zu haben. Ihr Vortrag „Zwischen Netzfreiheit und roten Linien: Wann Hate Speech anfängt – und wie wir handeln sollten“ verspricht spannende Einblicke, wie sich eine Online-Community wirksam schützen lässt. In einem ersten Gespräch mit ihr hat sie uns bereits einen Vorgeschmack auf das Thema gegeben – und macht jetzt Lust auf ihren Vortrag.
Wo fängt für dich Hate Speech an?
„Hate Speech fängt da an, wo Kommentare andere Menschen/Gruppen gezielt und bewusst massiv verletzen. Die Betonung liegt hier auf „massiv”. Denn nicht jede Beleidigung ist automatisch Hate Speech. Aber wenn es um menschenverachtende Aussagen geht, ist die Grenze deutlich überschritten.“
Wie gehst du als Lead Community Managerin mit Hasskommentaren und „toxischen“ Nutzern um?
„Das kommt immer darauf an, was das für ein User ist. Ist er/sie schon lange aktiv? Gab es schon vorher Probleme? Manchmal haben Menschen einen schlechten Tag und posten Dinge, die sie später bereuen. Dann kann man mit ihnen meist in den Dialog gehen. Sind das keine Ausrutscher oder sind die Äußerungen menschenverachtend oder gar strafrechtlich relevant, wird streng moderiert und im Härtefall auch angezeigt.“
Welchen Einfluss hat der Umgang mit Hate Speech auf die mentale Gesundheit von Community Manager:innen?
„Je nachdem, wie lange und in welcher Intensität wir Hass ausgesetzt sind, kann das unterschiedliche Einflüsse haben. Vom Aufregen vorm Bildschirm bis hin zum Alptraum kann einen Hass sehr mitnehmen. Da ist es wichtig, Warnsignale des Körpers und seiner Umwelt zu respektieren und auch mal die Reißleine zu ziehen. Genauso wichtig ist es, sich nicht nur auf die negativen Kommentare, sondern auch auf die positiven und ihre Stärkung zu fokussieren.“
Inwiefern kann KI oder automatisierte Moderation helfen, Hate Speech zu erkennen und zu unterbinden?
„KI kann dabei helfen, problematische Kommentare schneller zu erkennen und das Community Management darauf aufmerksam zu machen – also als eine Art Vorfilter, wie es zum Beispiel auch algorithmisch mit Wortfiltern in vielen sozialen Netzwerke bereits gemacht wird.“
Wo liegt die Grenze von KI, und ab welchem Punkt braucht es den menschlichen Blick?
„Stand jetzt sollte die aktive Moderation, also das ausblenden, löschen oder Bannen immer von menschlicher Hand passieren. Gerade in Experten-Communitys versteht eine KI noch nicht die verschiedenen Redensarten, Insider oder Besonderheiten. Es macht beispielsweise einen Unterschied, ob ein User einen Tod in einem Spiel oder unter einer News positiv bewertet.“
Wie wichtig ist das regelmäßige Training und die Sensibilisierung des gesamten Teams im Hinblick auf Hassrede und Diskriminierung?
„Menschen, die aktiv moderieren, entwickeln sehr schnell ein gutes Gespür dafür, was Hassrede ist und was nicht. Sie sind die ersten, die neue Strömungen und Veränderungen mitbekommen. Viel wichtiger ist es, den Zusammenhalt als Team und das Thema Mental Health aktiv in den Vordergrund zu rücken.“
Vielen Dank für das Interview und für den Einblick in dieses spannende und zugleich sehr aktuelle Thema.
Der Online-Vortrag mit Marylin Marx findet am Mittwoch, 12. März 2025 von 12:00 Uhr – 13:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Das Angebot richtet sich an alle, die im Community- und Social-Media-Management tätig sind. Eine Mitgliedschaft im BVCM e.V. ist nicht erforderlich. Nicht-Mitglieder des Verbandes mögen sich bitte für den Vortrag per Mail an marilena.berlan@bvcm.org melden. Der Zugangslink wird an externe Teilnehmer:innen einige Tage vor Veranstaltungsbeginn versendet.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Der Beitrag Zwischen Netzfreiheit und roten Linien: Wann Hate Speech anfängt und wie wir handeln sollten erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Community- und Social-Media-Manager:innen stehen täglich vor großen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur mit Hasskommentaren umgehen, sondern haben in ihrem Arbeitsumfeld häufig auch mit fehlender Anerkennung und unzureichenden Ressourcen zu kämpfen. Zudem wird die hohe Belastung in diesen Berufsgruppen oft vom Arbeitsschutz übersehen.
Vivian Pein, eine Expertin mit fast 20 Jahren Erfahrung im Community Management, hat in ihrer Karriere nahezu alle erdenklichen Herausforderungen dieses Berufsfeldes kennengelernt.
Im Rahmen eines BVCM Online-Themenstammtisches hält sie einen Vortrag über „Selbstfürsorge und Resilienz für Social-Media- und Community Manager:innen“. Im Interview gewährt sie einen Einblick in das Thema und verrät, welche Resilienz-Strategien die Teilnehmenden im Vortrag kennenlernen werden.
1. Welchen speziellen Herausforderungen begegnen Community- und Social-Media-Manager:innen in ihrem Arbeitsalltag?
„Community- und Social-Media-Manager:innen bewegen sich täglich in einer Arbeitswelt, die von schnellem Wandel, hoher Emotionalität und oft auch toxischer Kommunikation geprägt ist. Sie sind nicht nur dafür verantwortlich, Marken und Unternehmen in der digitalen Öffentlichkeit zu vertreten, sondern müssen auch Krisen bewältigen, Konflikte moderieren, oft unfaire Kritik oder sogar Hassrede aushalten. Hinzu kommt die permanente Erreichbarkeit, die mit dem Druck einhergeht, auf Trends und Diskussionen in Echtzeit zu reagieren. Diese Mischung kann psychisch und emotional sehr belastend sein.“
2. Warum werden diese Herausforderungen oft unterschätzt – sowohl von Arbeitgebern als auch von der Gesellschaft?
„Weil Community- und Social-Media-Management nach außen oft wie ein „lockerer Job“ wirkt. Man postet ein paar Inhalte, moderiert Kommentare – was soll daran schwer sein? Doch die Realität ist eine ganz andere: Community-Manager:innen agieren an der Schnittstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit und tragen eine enorme Verantwortung. Die emotionale Belastung durch Hate Speech, Shitstorms oder auch die schleichende Erschöpfung durch dauerhafte Verfügbarkeit wird häufig nicht gesehen. Dazu kommt, dass die Arbeit oft im Hintergrund abläuft – wenn das Community Management seinen Job gut macht, eskaliert nichts. Das führt dazu, dass viele die immense Leistung gar nicht wahrnehmen.“
3. Was sind deiner Erfahrung nach die größten Hindernisse, wenn es um die Bereitstellung angemessener Ressourcen für Community-Manager:innen geht?
„Ein großes Problem ist, dass Community-Management in vielen Unternehmen nicht strategisch genug gedacht wird. Es wird oft als operative Nebenaufgabe gesehen, die „irgendjemand nebenbei“ erledigen kann – meist ohne ausreichende Schulung oder Ressourcen. Das Budget für professionelle Unterstützung, Tools oder Fortbildung fehlt häufig, weil der Wert von gutem Community-Management nicht quantifiziert wird wie etwa Verkaufszahlen. Zudem wird die psychische Belastung nicht ernst genug genommen, sodass Maßnahmen zur Selbstfürsorge oft als Luxus statt als Notwendigkeit betrachtet werden.“
4. Welche ersten Schritte könnten Unternehmen machen, um den Schutz der psychischen Gesundheit ihrer Social-Media-Verantwortlichen zu verbessern?
„Der wichtigste Schritt ist Anerkennung – die Erkenntnis, dass Community und Social-Media-Management kein „nice to have“, sondern eine essenzielle und verantwortungsvolle Aufgabe ist. Daraus müssen dann konkrete Maßnahmen folgen:
5. Du machst auch in anderen Vorträgen immer wieder deutlich, wie wichtig Resilienz und Selbstfürsorge für Menschen im Berufsfeld Social-Media- und Community Management sind. Kannst du uns einen kleinen Vorgeschmack geben, worauf sich die Teilnehmenden in puncto Resilienz-Strategien in deinem Vortrag am 12. Februar 2025 freuen dürfen?
„Auf die Teilnehmenden wartet ein praxisnaher Vortrag mit konkreten Strategien, die sofort umsetzbar sind. Wir werden unter anderem darüber sprechen:
Dazu ist es mir wichtig, Raum für den Austausch untereinander zu geben.
Es wird also nicht nur um Theorie gehen, sondern um ganz praktische Methoden, mit denen Community und Social-Media-Manager:innen ihre Widerstandskraft nachhaltig stärken können.“
Der Online-Vortrag findet am Mittwoch, 12. Februar 2025 von 12:30 Uhr – 13:30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Angebot richtet sich an alle, die im Community- und Social-Media-Management tätig sind. Eine Mitgliedschaft im BVCM e.V. ist nicht erforderlich. Nicht-Mitglieder des Verbandes mögen sich bitte für den Vortrag per Mail an marilena.berlan@bvcm.org melden. Der Zugangslink wird dann einige Tage vor Veranstaltungsbeginn an die Teilnehmer:innen versendet.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Der Beitrag Die unsichtbare Last: Resilienz und Selbstfürsorge im Social Media- und Community Management – Interview mit Vivian Pein | von Marilena Berlan erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Jedes Jahr am vierten Montag im Januar feiern wir den Community-Manager Appreciation Day (CMAD) – einen Tag, der dir gewidmet ist, wenn du tagtäglich daran arbeitest, digitale und analoge Communitys lebendig, harmonisch und effektiv zu gestalten. Doch wie kam es eigentlich zu diesem besonderen Tag, und warum ist deine Rolle als Community Manager so entscheidend für den Erfolg von Communitys und Social Media?
Der CMAD wurde im Jahr 2010 von Jeremiah Owyang, einem renommierten Analysten und Berater für digitale Strategien, ins Leben gerufen. Mit seiner Idee wollte er auf die immense Bedeutung von Community Managern wie dir aufmerksam machen – einer Berufsgruppe, die oft im Hintergrund agiert, deren Arbeit aber für die Kommunikation und den Zusammenhalt in digitalen Gemeinschaften unverzichtbar ist.
Mehr Informationen zur Geschichte des CMAD findest du hier.
Jeremiah erkannte, dass du als Community Manager oft die erste Anlaufstelle für Mitglieder und Kunden bist, Feedback entgegennimmst, Konflikte löst und eine Brücke zwischen Nutzern und Unternehmen schlägst. Der CMAD sollte daher eine Gelegenheit sein, deine unermüdliche Arbeit zu würdigen und die Sichtbarkeit deines Berufs zu stärken.
Dein Job als Community Manager ist weit mehr als das reine Moderieren von Foren oder das Verwalten von Social-Media-Seiten. Du bist verantwortlich für:
Mehr über das Berufsbild des Community-Managers findest du hier auf unserer Webseite: https://www.bvcm.org/community-manager/
Ohne dich würden viele digitale Plattformen stagnieren oder im schlimmsten Fall auseinanderfallen. Die Balance zwischen Nutzerbedürfnissen und Unternehmenszielen zu halten, erfordert eine Mischung aus Empathie, Kommunikationsfähigkeit und strategischem Denken.
Der Community Manager Appreciation Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, dich und deine Arbeit zu würdigen. Gerade in einer Zeit, in der digitale Kommunikation und soziale Netzwerke unser Leben und Arbeiten stark prägen, bist du der stille Held, der den Dialog aufrechterhält und echte Verbindungen schafft.
Teile die Erfolgsgeschichte deiner Community in einem Social-Media-Post oder Blogbeitrag. Nutze den Hashtag #CMAD2025, um deine Erfahrungen mit anderen Community Managern weltweit zu teilen und zu zeigen, wie du einen positiven Einfluss auf deine Community hast. Deine Einblicke können inspirieren, motivieren und zeigen, wie wichtig deine Arbeit ist.
Mit der wachsenden Bedeutung von Social Media und digitalen Netzwerken wird auch deine Rolle als Community Manager immer komplexer. Künstliche Intelligenz und Automatisierung bieten dir neue Tools, aber die menschliche Komponente – Empathie, Kreativität und die Fähigkeit, echte Beziehungen aufzubauen – bleibt unersetzlich.
Lass uns den Community Manager Appreciation Day 2025 dazu nutzen, dir nicht nur Danke zu sagen, sondern auch die Relevanz und den Wert deines Berufs weiter in den Mittelpunkt zu rücken. Denn hinter jeder starken Community stehst du – ein engagierter Community-Manager.
Der Beitrag Community Manager Appreciation Day 2025: Eine Hommage an die Helden hinter den Kulissen erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Das neue Jahr bietet zahlreiche spannende Events für alle, die sich im Bereich Community- und Social-Media-Management weiterbilden oder vernetzen möchten. Hier eine Übersicht der wichtigsten Veranstaltungen, chronologisch sortiert:
Tagung Social Media Management
AllSocial Marketing Conference
Rheinwerk Social-Media-Marketing Days
CMCX – Content Marketing Conference & Exposition
Kennst du noch weitere spannende Events für digitale Kommunikation? Dann schreib es uns gerne in die Kommentare und wir nehmen deinen Vorschlag mit auf in unsere Liste!
Der Beitrag Kalender raus: spannende Veranstaltungen für Community- und Social-Media-Manager 2025 erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Der Rheinwerk-Verlag, nach eigener Aussage Deutschlands führender Fachverlag für digitale Themen, verlegt jährlich rund 200 Bücher und E-Books für Einsteiger und Expertinnen, Azubis und Studierende, Berufsanfänger und Profis. Seit einiger Zeit bietet er auch Konferenzen und Workshops an. Dieses Jahr ist der BVCM Media-Kooperationspartner des Rheinwerk-Verlags für die SMMdays – wir haben das zum Anlass genommen, dem Konferenzmanager Stephan Mattescheck einige Fragen zu stellen.
Welche Ziele verfolgt der Rheinwerk-Verlag mit dieser Konferenz?
Wir verfolgen damit gleich mehrere Ziele: Wir möchten Fachleuten aus dem Bereich Social Media Marketing die neuesten Trends, Werkzeuge und Best Practices näherbringen. Zudem wollen wir den Teilnehmenden praktische Fähigkeiten an die Hand geben in Form von passenden Workshops. Netzwerkbildung und Branchenkontakte sind auf einer Online-Konferenz schwieriger, stehen aber wieder bei den nächsten Präsenz-SMMdays im Mai 2025 in Köln im Vordergrund. Und nicht zuletzt: Wir sind ein Wissensanbieter und wollen unsere Rolle als führender Anbieter von hochwertigen Lerninhalten betonen.
Seit wann ist der Rheinwerk-Verlag schon mit diesen Themenbereichen beschäftigt?
Unser erstes Buch zum Thema war „Follow me!“ in der ersten Auflage von 2011. Seit fünfzehn Jahren also.
Hat sich die Social-Media-Welt in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, inwiefern?
Oh ja, sehr. Künstliche Intelligenz und Automatisierung, neue Plattformen wie TikTok, der Kurz-Video-Trend, gewachsene Bedeutung des Datenschutzes, also mehr Transparenz im Umgang mit Nutzerdaten, die höhere Bedeutung von authentischen Inhalten verbunden mit emotionaler Interaktion wären das zu nennen. All das versuchen wir jedes Jahr im Programm der SMMdays abzubilden.
Gibt es einen zunehmenden Trend zur Professionalisierung im Social-Media-Bereich?
Auf jeden Fall. Das merkt man unter anderem an der wachsenden Bedeutung von Daten und Analyse, an der Spezialisierung auf Plattformen, Influencer-Marketing oder Ads. Paid und Organic sollten zusammenarbeiten, sind aber häufig getrennt. Zudem: Content-Strategien sind sehr viel wichtiger geworden als früher. Hier investieren Unternehmen in professionelle Strategien.
Was sind die größten Herausforderungen im Community Management in den kommenden Jahren?
Aus meiner Sicht: Engagement und Interaktion aufrechterhalten. Vor allem bei zunehmender Automatisierung die menschliche Note erhalten wird schwieriger. Und: Fehlinformation und toxisches Verhalten nehmen in der Gesellschaft zu und müssen auch in Community Management überwacht und kontrolliert werden.
Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen an den Konferenzen durchschnittlich zum ersten Mal teil?
Ca. 60 Prozent.
Wie durchlässig ist die Branche nach Ihrer Erfahrung? Gibt es viele Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger?
Sehr. Es gibt geringe Einstiegshürden, da praktische Erfahrungen und Fähigkeiten im Vordergrund stehen. Und da es viele Spezialisierungen gibt, können Fachleute aus verschiedenen Branchen wie PR, Marketing, Grafik oder Journalismus, aber auch Psychologie, Datenanalyse etc. leicht wechseln.
Welche Fehler sollte man als Berufsanfänger vermeiden?
Agieren ohne die Zielgruppe genau zu kennen. Und wenn man dann noch Daten und Analysen ignoriert, indem man Kennzahlen unwichtig findet, ist das Scheitern vorprogrammiert.
Warum sollte man an den SMMDays unbedingt teilnehmen?
Aktuelles Fachwissen von Expertinnen und Experten. Spannende Lernformate wie Workshops und Masterclasses, hoher Praxisnutzen, denn die Inhalte lassen sich häufig direkt in den Arbeitsalltag übertragen.
Der Beitrag Interview mit Stephan Mattescheck vom Rheinwerk-Verlag zu den SMMdays erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Nach unserer ersten Vorstandsklausur in Frankfurt und vielen produktiven Zoom- und WhatsApp-Calls freue ich mich nun wirklich sehr, das erste Außen-Ergebnis des neuen BVCM-Vorstands verkünden zu dürfen: Künftig bekommt der BVCM Botschafter:innen, um den Verband noch besser in der Community-und-Social-Media-Szene zu verankern. Meine Vorstandskolleginnen und ich werden in den nächsten Tagen Gespräche mit geeigneten Kandidat:innen führen, um dann im März die ersten vier BVCM-Botschafter:innen ernennen zu können. Ich freue mich schon sehr auf diese Gespräche und auf die künftige Zusammenarbeit mit den BVCM-Botschafter:innen. Hier das vollständige Konzept:
BVCM-Botschafter:innen
Um die Verankerung des Bundesverband Community Management e.V. in der Community- und Social-Media-Management-Szene zu erhöhen und zu gewährleisten, beruft der Vorstand insgesamt sechs Personen zu Botschafter:innen des BVCM e.V.
BVCM-Botschafter:innen werden vom geschäftsführenden Vorstand des BVCM e.V. ernannt. Botschafter:in kann grundsätzlich werden, wer:
BVCM-Botschafter:innen sind Multiplikator:innen des Verbandes. Sie haben die Aufgabe, sich ehrenamtlich für den BVCM einzusetzen und insbesondere an der Mitgliederwerbung- und gewinnung mitzuwirken.
BVCM-Botschafter:innen sollen sich dafür einsetzen, die Sichtbarkeit und die Bekanntheit des Berufsverbands in den digitalen Kommunikationsberufen zu steigern.
BVCM-Botschafter:innen erhalten
Eine Vergütung erfolgt nicht. Die Übernahme von Fahrt- und Übernachtungskosten erfolgt ausschließlich nach vorheriger Genehmigung durch den Vorstand gemäß aktueller Reisekostenrichtlinie. In der offiziellen Mail-Adresse der Botschafter:innen ist die offizielle BVCM-Signatur zu verwenden.
Mitte März 2024 werden durch den geschäftsführenden Vorstand vier Personen zu BVCM-Botschafter:innen für die Dauer von einem Jahr berufen. Ende Juni werden zwei weitere Personen zu BVCM-Botschafter:innen für die Dauer von einem Jahr berufen. Zweimalige Wiederernennung ist jeweils zulässig.
Der Vorstand kann die Berufung zum/r BVCM-Botschafter:in bei Fehlverhalten oder Untätigkeit jederzeit rückgängig machen.
Der Beitrag Der BVCM bekommt Botschafter:innen erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Es ist soweit: Heute präsentieren wir Euch die vierte BVCM-Studie und damit einen aktuellen Blick auf die Arbeitssituation, die Aufgaben und die Herausforderungen für Social Media und Community Manager*innen.
Seit der letzten Studie 2018 hat sich viel verändert – in der Branche, in der Gesellschaft, in der Welt. Deshalb werfen wir in dieser Studie erstmals auch einen Blick auf die Themen Hatespeech und Resilienz.
Und das sind nur einige der Themen, die Euch in der BVCM-Studie 2023 erwarten:
Ein paar interessante Erkenntnisse aus der aktuellen Studie haben wir in einer Infografik für Euch zusammengefasst:
Wir freuen uns, dass wir (Katja Evertz / Studienleitung & Stefan Evertz) mit der aktuellen Studie auf den Ergebnissen aus 2016 und 2018 aufbauen und so kontinuierliche Entwicklungen aufzeigen können. Unser besonderer Dank geht deshalb, stellvertretend für alle, die in der Vergangenheit an der BVCM-Studie mitgewirkt haben, an: Prof. Dr. David Wagner, Tanja Laub, Susanne Lämmer und Jan-Mathis Schnurr.
Danken möchten wir auch dem Expert*innen-Team, das uns bei der Entstehung der aktuellen Studie mit Impulsen und kritischen Fragen unterstützt hat. Danke an Lennart Crossley, Prof. Dr. Pia Sue Helferich, Stefanie Hindriksen, Vivian Pein, Ingo Sauer, Anna Carla Springob und Nicole Weißkopf! Und natürlich gilt unser Dank auch den mehr als 300 Menschen, die sich Zeit für die Fragen genommen haben, sowie unserem Kooperationspartner SocialHub.
Hier könnt Ihr die BVCM-Studie 2023 als PDF herunterladen.
Viel Spaß beim Lesen, Teilen und Diskutieren der Studie.
Hinweis: Die Studie ist nicht repräsentativ. Die Studienergebnisse können unter Nennung der Quelle frei verwendet werden (CC BY).
Der Beitrag Die BVCM-Studie 2023 ist da! erschien zuerst auf Bundesverband Community Management e.V. für digitale Kommunikation & Social Media.
Renate Babnik ist Inhaberin von Babnik Kommunikation und Referentin Kommunikation bei der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Im Interview spricht sie über ihre Ausbildung und ihre Arbeit als Generalistin.
Ich habe an der Uni Leipzig Journalistik, Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Afrikawissenschaften studiert – Journalistik und DaF, um damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, Afrikawissenschaften für die Seele.
Am Ende des Studiums habe ich mich für Deutsch als Fremdsprache entschieden und bin Dozentin für deutsche Sprache geworden. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, mich nicht weiterzuentwickeln, habe ein Abendstudium zur PR-Beraterin gemacht und bin in die PR-Branche gewechselt. 2012 habe ich dann Social Media und Community Management draufgelegt und 2019 noch mal berufsbegleitend Grafikdesign studiert.
Ich habe die ganze Dynamik der Kommunikationsbranche der letzten Jahrzehnte mitgemacht, alles Neue eingesaugt – und beglückwünsche mich selbst jeden Tag zu diesem Glück. Heute kann ich klassische Pressearbeit alter Schule genauso wie einen Kongress für 10.000 Leute kommunikativ vermarkten, Social-Media-Kanäle betreuen, Broschüren layouten und Logos kreieren.
Ich arbeite Patchwork: Ich habe ein eigenes Unternehmen, Babnik Kommunikation, das auf Tagungskommunikation spezialisiert ist. Und ich arbeite angestellt in Teilzeit als Referentin Kommunikation bei der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), einem medizinisch-wissenschaftlichen Fachverband.
Ich habe mich bei der DKG ganz normal beworben und wurde genommen – weil ich keine Medizinerin bin, sondern Kommunikationsexpertin und -generalistin.
Ich habe im Verband viel geordnet, weiterentwickelt oder neu aufgesetzt: von den Basics wie Corporate Design, über den Internetauftritt und den Geschäftsbericht, die Social-Media-Kanäle Twitter, Facebook, LinkedIn und Youtube, bis hin zur kompletten internen Kommunikation sowie einer Reihe von Kongressen und Veranstaltungen.
Nach zehn Jahren in Vollzeit bin ich in den Teilzeitmodus gewechselt und habe parallel mein Unternehmen Babnik Kommunikation gegründet. Ich hoffe, dass sich mein Unternehmen genauso gut entwickelt wie mein bisheriges Berufsleben.
Anfangs – das war vor 10 Jahren – war ich in der DKG eine One-Woman-Show. Ich war der erste jemals fest angestellte Kommunikationsmensch des Verbandes seit Gründung im Jahr 1900. Ich habe alles allein gemacht.
Später waren wir zu zweit, dann zu dritt, seit Sommer 2022 sind wir zu viert. Somit haben sich meine kommunikativen Aufgaben im Team verteilt. Das ist für die eigene Be- bzw. Entlastung total positiv. Aber trotzdem habe ich mit jeder Aufgabe, die ich abgegeben habe, auch immer ein bisschen geweint.
Ich arbeite einen halben Tag für die DKG und einen halben Tag für mein eigenes Business. Aktuell lasse ich gerade eine Website für den nächsten DKG-Krebskongress programmieren, mache die Projektsteuerung und schreibe die Website-Texte. Für eine unserer onkologischen Arbeitsgemeinschaften betreue ich den Twitterkanal. Für Kolleg*innen einer Fachabteilung in der DKG-Geschäftsstelle layoute ich gerade das Programmheft für eine Tagung und entwerfe Roll-ups. Für andere Kolleg*innen layoute ich eine Anzeige oder Social-Media-Kacheln.
Anschließend switche ich in mein eigenes Business. In meinem Unternehmen verdiene ich mein Geld ebenfalls mit Kommunikationsleistungen, benötige dann aber auch ganz andere Gehirnwindungen: für Kundenakquise, Netzwerken, Buchhaltung, Umsatzsteuervoranmeldung.
Ich würde es in drei große Bereiche zusammenfassen: Konzeption und Strategie, Redaktion/Lektorat und Content, Kreation und Design – und das alles sowohl in der Online-Kommunikation als auch offline.
Die Dos: Ganzheitlich denken, aber dann unbedingt fokussieren. – Das ist wichtig, um sich bei den vielen Kommunikationsinstrumenten nicht zu verzetteln. Die eigenen Ressourcen sind ja nicht unbegrenzt.
Eigenverantwortlich und entscheidungsfreudig sein. Haltung. Qualitätsanspruch. Weiterbildung. Spaß am Erfolg.
Bei den Dont’s halte ich es wie Douglas Adams: Don’t panic! Oder auf Deutsch gesagt: Erst besinnen, dann beginnen.
Auf die Frage „Und? Was machst du so beruflich?“ solltest Du immer antworten können „Ich mache [XY], und ich mache das gut.“
Um das sagen zu können – egal in welchem Beruf – sollte geistiger Stillstand nie zu Deinem Leben gehören.
Ich habe mal gelesen, die Gruppe mit der größten Burnout-Rate seien Mitarbeitende im Callcenter, dann kommt eine Weile nichts und dann stehen da die Social-Media-Manager*innen. Das sagt einiges.
Community und Social Media Management ist harte Arbeit: Über die Kanäle wird stetig irgendwas an einen herangetragen. Es gibt gefühlt keinen Feierabend, sondern nur Endlosschleifen an Reizen und Verantwortungsbewusstsein.
Solange Social-Media-Arbeit in Chefetagen oder dem beruflichen Umfeld nicht als Always-on-Arbeit mit allen Folgen, die sich daraus für einen Menschen ergeben können, wahrgenommen wird, muss man auf sich selbst aufpassen. Es macht sonst niemand.
Insofern würde ich sagen, dass die wichtigste Must-have-Kompentenz Selbstdisziplin ist, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Das erlernt man blöderweise nicht in einem Kurs, das ist eine Lebensaufgabe.
„Ich bin für mein bisheriges Berufsleben sehr dankbar. Nichts davon möchte ich missen. Vor allem gefällt mir daran das Generalistinnen-Dasein, also nicht allein nur Pressefrau zu sein oder nur Social-Media-Managerin oder Grafikerin, sondern der Mix.
Für mich persönlich ist das der Inbegriff von Karriere: sich nicht nach oben zu entwickeln zur Führungskraft, sondern zur Seite und in angrenzende berufliche Bereiche. Das gefällt mir, und das liegt mir – es kann gern so weitergehen.“
Renate Babnik, Inhaberin Babnik Kommunikation und Referentin Kommunikation bei der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)
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