Ja, sowas gibt es! Und seit dem ich mit meiner Familie auf 69 qm wohne, habe ich nicht nur viele platzsparende Tricks beherzigt, sondern auch immer wieder ausgemistet, optimiert und ausprobiert. Was sich wirklich bewährt hat?
In die Höhe bauen!
Schränke, die nicht bis zur Zimmerdecke gehen, gibt es bei uns eher nicht. Denn oberste Meter wird als Stauraum für das genutzt, was nicht täglich gebraucht wird. Das Schranksystem Plaste ist da die günstigste Lösung, die ich bisher finden konnte und die sich auch ohne handwerkliche Kenntnisse einfach bis zur Decke stapeln lässt. Für Kunden habe ich aber auch schon maßgeschneiderte Pax-Aufbauten vom Schreiner fertigen lassen, um die volle Höhe des Raumes auszunutzen. Besonders schön hier mit Fronten vom Tischler Ton-in-Ton mit der Wandfarbe…
Das Ikea-Küchensystem Metod ist ebenfalls prima geeignet für einen raumhohen Schrankturm. Entweder mit den 37 cm tiefen Wandschränken (hab ich im Flur) - oder mit 60 cm tiefen Schrankelementen.
Alles an die Wand schrauben!
Wandregale, Schränke mit viel Luftraum darunter – je mehr Bodenfläche sichtbar ist, desto größer wirkt der Raum. Funktioniert super, vor allem bei Bücherregalen. Zumindest wenn man sich mit der bröseligen Bausubstanz erstmal angefreundet hat und es trotz alle schafft, Dübel fest in den Wänden zu verankern…
Stauraumwunder nutzen
Das ist neu für mich und ich bin restlos begeistert. Mein Sofa – zwar die bequemste Schlafstätte, die es gibt, aber nicht die gemütlichste Couch – brauchte eine Erweiterung zum Füße ablegen und Lümmeln. Aber ein weiteres Möbelstück, das den Raum noch voller macht und das täglich aus dem Weg geräumt werden muss wollte ich auch nicht. Zwei aufeinander gestapelte Bodenkissen sind meine Lösung. Und eine, über die ich mich jeden Tag freue. Denn nicht nur, dass die beiden Kissen aus einem alten Berber und einem Kelim aus Naturmaterialien, recycelt und damit besonders nachhaltig sind. Ihre Füllung ist das Beste: keine! Die Kissenhüllen werden nämlich leer geliefert und von mir mit dem gefüllt, dass sonst oben in meinen Schränken lagern würde: Campingschlafsäcke, die Ersatzbettdecke, alte Handtücher, alte Kleidung… mehr Platz in meinen Schränken und auch noch zwei Sitzplätze bzw. einen bequemen Hocker für die Couch. Toll.
…ist ein Thema, das beim Einrichten leider oft vernachlässigt wird. Mein Beitrag dazu sind dicke Vorhänge (ok, im Sommer brauche ich die auch, um nicht um 4 Uhr morgens von der haarigen Mitbewohnerin auf dem Bett geworfen zu werden) und Teppiche.
Die liegen seit letztem Winter gleich doppelt und bringen deshalb nicht nur ein herrlich weiches Laufgefühl, sondern auch eine ordentliche Schalldämpfung. Layering nennt man das und entstand bei mir eher aus der Frage heraus, wohin mit dem schönen Kelim, der im meinem letzten Büro die OSB-Platten auf dem Fußboden verdeckte und der nach Verdoppelung der Gewerbemieten in Berlin-Mitte ein neues Zuhause gesucht hat…Da hatte sich der dicke Graue vor der Couch schon bewährt.
Da beide Teppiche aus reiner Schurwolle sind, wirkt sich das nicht nur auf die Akustik sondern auch auf das Raumklima durchaus positiv aus. Denn Schurwolle filtert nachweislich Schadstoffe aus der Luft – im Gegensatz zu vielen Kunststoff-Teppichen, die die Luft eher verpesten.
Wärmetechnisch sind sie sicher auch ein großer Gewinn. Keine kalten Füße mehr auf den knarrenden Dielen und nach der letzten Heizkostenabrechnung gab es sogar Geld zurück - und das im Winter 2022/23. Gut, oder?
Raumhohe Kleiderschränke sind toll und in Altbauwohnungen für mich fast ein Non-Plus-Ultra. Denn: selbst wenn der Stauraum garnicht so dringend gebraucht wird, wird der Platz auf dem Kleiderschrank früher oder später zugemüllt, oder bestenfalls mit „dekorativen“ Körben vollgestellt. Ich bin da kein Freund von. Das ist verschenkter Platz, der obendrein meist eine dicke Staubschicht trägt. Nicht unbedingt gemütlich.
Außerdem nimmt ein raumhoher Schrank optisch meist deutlich weniger Platz in Anspruch. Wenn er sich dann auch noch mit der Wandfarbe Ton-in-Ton unsichtbar macht, umso besser.
Weil viele meiner Kunden gerade in einer Mietwohnung die Investition eines Einbauschrank (verständlicherweise) scheuen, arbeite ich gern mit günstigen, manchmal sogar mit DIY-Alternativen.
Meine Rangliste nach Budget von „günstiger geht’s nicht“ bis „naja, immer noch günstiger als ein maßgefertigter Einbauschrank“:
Und wie schon erwähnt, ist auch das Küchenschranksystem Metod von Ikea super geeignet für allerlei kreativer Stauraumlösungen. Es ist qualitativ hochwertiger als Platsa und dementsprechend auch nicht ganz so günstig. Dafür ist die Vielfalt der Module noch größer. Metod verwende ich gern für 37 cm tiefe Schranklösungen im Flur, habe damit aber auch schon Badezimmerschränke geplant. Denn diese Tiefe eignet sich nicht nur super für Schuh- und Garderobenschränke oder Akten. Mit Schubladen und Glasböden lassen sich daraus auch sehr vielfältige Stauraumlösungen im Badezimmer schaffen. Wer die Fronten von Ikea nicht so sehr mag und lieber was Edleres hat, der kann dann entweder zum Tischler seines Vertrauens gehen oder zu einem der mittlerweile zahlreichen Anbieter von Ikea-Küchenfronten. Plum-Living, Superfront, Helsingö, um nur einige zu nennen. Auch Aufsatz-Schränke für Pax lassen sich mittlerweile online finden oder passende offene Regalmodule, mit der man das Küchensystem deutlich aufwerten kann. Die Möglichkeiten sind da mittlerweile so vielfältig, dass es für jedes Stauraumproblem eine individuelle und bezahlbare Lösung gibt. Man braucht nur ein bisschen Fantasie oder eine Beratung bei mir :)
Das Stauraum-Wunder im Flur hatte ich auf HyggeLiG, meinem alten Blog schon gezeigt. Es beherbergt neben allen Jacken und Schuhen noch ein paar Bälle, Skates, Frisbee, die Picknickdecke, Hängematte und Buddelzeug – eben alles, was man schnell mal mit nach draußen nehmen möchte und was bei einem stolzen Eigenheimbesitzer wohl eher im Schuppen landen würde. Ach ja, und der Sicherungskasten versteckt sich ebenfalls da drin. Der letzte Meter unter der Decke ist Ordnern voller Negative vorbehalten – da befindet sich ein Bildarchiv meines Freundes. Ein echter Chaos-Verhinderer also.
Weil mein Budget begrenzt und der Flur mit 1,20 Meter nicht außergewöhnlich breit ist, besteht das Bauwerk aus Ikea-Küchenschränken mit halber Tiefe (also 37 Zentimetern). Damit ist er tief genug, für Schuhe bis Größe 46 und ideal für die Aktenordner weiter oben. Für die Jacken habe ich Haken im Innern des Schranks angebracht. Für jeden auf der passenden Höhe. Insgesamt habe ich die Module bis zu einer Höhe von 3,20 Meter einfach aufeinander gestapelt und miteinander verschraubt. Drei Schrauben halten den Schrank an der Wand. Mehr waren nicht drin, eben weil der Sicherungskasten und damit viele viele Elektrische Leitungen in dieser Wand verlaufen. Deshalb war es auch das erste Mal, dass ich mit einem Leitungsdetektor gearbeitet habe.
Die Planungsskizze. Metod als raumhoher Einbauschrank-Ersatz
Gekostet hat der fast maßgenaue Schrank unter 1000€. Und dank des modularen Aufbaus, wird er nun bald etwas umgebaut. Denn mittlerweile steht er da seit 6 Jahren, das Fotoarchiv hat einen anderen Platz gefunden und er darf verkleinert werden. Und weil der Flur mittlerweile sowieso ganz anders aussieht, sollen auch die Fronten bei der Gelegenheit ein Makeover bekommen.
Denn der ist jetzt nicht mehr weiß, sondern dunkelgrau und viel gemütlicher als noch vor ein paar Jahren…
Der Flur in Dunkelgrau (Worsted von Farrow & Ball), mit gemütlichem Teppich und Ilvy, die sich tagsüber hier bevorzugt aufhält. Denn auch die zugige Altbau-Doppeltür zum Treppenhaus lässt jetzt dank des selbstgenähten Zugluftvorhang aus dicker Wolle keine Kälte mehr durch…
Ein schönes Projekt aus dem letzten Jahr: die Texte für die neue Webseite von Modus Möbel in Berlin. Und das nicht nur, weil ich deshalb immer mal wieder Gelegenheit hatte, durch die wunderschön gestalteten Ausstellungsräume zu schlendern…
Alle Texte von mir.
Es sind nicht immer Interieur-Themen, über die ich schreibe. Manchmal geht es auch raus ins Grüne, gleich um die Ecke. So wie letzten Sommer, als ich für das Bauhaus-Magazin Passt! einen Ausflug in den Park am Nordbahnhof gemacht habe. Begleitet wurde ich dabei von einem Wildkräuter-Kundigen, der mir gezeigt hat, was man alles so Essbares am Wegesrand findet.
…ist seit Jahren im stetigen Wandel. Das letzte Bild in der Reihe ist von 2016, die anderen drei aus diesem Jahr. Geblieben ist nicht nur die Wandfarbe, sondern auch die grundsätzliche Aufteilung sowie die Küchenschränke von Ikea. Es fehlte vor allem an Stauraum. Der Schrank hinten rechts ragte so weit in den Flur, dass wir uns gegenseitig dauernd im Weg standen. Die Arbeitsfläche aus Holz…nun ja, war nicht jedermanns Sache und das sah man ihr mittlerweile an. Echter Schiefer ist auch noch viel schöner.
Die Fronten – von Ikea – hatten ebenfalls schon besser Tage gesehen und wurden durch maßgeschneiderte aus furnierter Eiche von einer talentierten Tischlerin ersetzt. Sie hat auch für das im-weg-stehende Regal etwas Größeres gezaubert. Der schwarze Vorratsschrank aus Valchromat bietet viel Platz für unsere Vorräte. Gegenüber bekam unser Kühlschrank einen Hut auf, für noch mehr Stauraum. Und die Bank am Ende der Küchenzeile musste so lange als Ersatz-/Ausweich-Wohnzimmer herhalten. Gemütlich ausgepolstert dient sie nun schon lange als Ess- und Arbeitsplatz mit genug Platz zum Kuscheln.
Das goldene Ding da neben dem Wasserhahn ist übrigens ein Wasserfilter, der uns das Kistenschleppen erspart.
Blau
Es ist schon ein Jahr her, da durfte ich eine sehr sympathische Familie bei der Gestaltung ihrer neuen Wohnung unterstützen. Vor allem die Farbkombination in der neuen Wohnküche begeistert mich jetzt noch: die Ikea-Küche mit vom Tischler angefertigten, lackierten Fronten in tiefem Blau, oben auf eine Arbeitsplatte aus Terrazzo vor Wänden in Pavillon Grey.
Schön, oder?
Lesen? Geht hier.
…kann sehr unterhaltsam sein.
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Einen besseren Start in das Jahr 2021 hätte es für mich kaum geben können: eine vierköpfige Familie bat mich um Unterstützung bei der Gestaltung ihrer neuen Mietwohnung. Nur zwei Stockwerke unter ihrem ehemaligen Zuhause gelegen, verfügt die neue Altbauwohnung über das entscheidende Zimmer mehr. Zwei Kinderzimmer, eins davon in der ehemaligen Küche, galt es zu strukturieren und für zukünftige Jahre fit zu machen. Der Küche selbst stand ein Umzug in das Berliner Zimmer bevor. Die Küche vom Tischler war bis auf kleine Details und etwas Farbe bereits geplant. Dazu fehlte es allen Räumen an einem stimmigen Farbkonzept, Vorhängen und einigen Möbeln, die nun nach und nach das Konzept vervollkommnen.
Cocooni.
Schon länger liegt das aktuelle CI-Magazin in den Einrichtungshäusern aus. Als zweite Ausgabe schon mit einem Vorwort und vielen Artikeln von mir.
Und jetzt ist es doch ein einziger Farbton geworden, mit dem ich unseren Wohnwagen von außen lackiert habe: Brighton von Little Greene. Ein ganz helles Blau, das im Sonnenlicht richtig strahlt und den alten Wohnwagen noch ein bisschen mehr nach Oldtimer ausschauen lässt – und dabei den Kontrast noch größer macht zu den übrigen Wohnwägen, die hier auf dem Platz so „hübsch“ eingerahmt von Koniferen, Carport-ähnlichen Bauwerken und Gartenzwergen stehen. Aber ganz versteckt am Ende einer Sackgasse bleiben wir auf unserem halb verwilderten Platz (zum Glück) unbemerkt und ungesehen.
Um den optimalen Lack für den Wohnwagen zu finden, habe ich mich an Little Greene gewandt, deren Produkte ich schon lange mal testen wollte, die mir die Farbwahl allerdings nicht wirklich leicht gemacht haben. Es waren schlichtweg zu viele Farbtöne, die gut gepasst hätten und dann waren da ja auch noch die übrigen Familienmitgliedern, von denen sich eine für ein knalliges Feuerwehrrot aussprach, die andere eher zu Grün tendierte und der dritte eigentlich auch mit einem Rosa ganz gut hätte leben können. Der Kompromiss? Ich plane jetzt ein rotes Sonnensegel, streiche den Gartenstuhl rosa und tapeziere die Innenseite der Wohnwagentür (die ohnehin immer offen steht) in einer anderen Farbe…es ist also alles wie immer: eine Baustelle zieht unzählige neue hinter sich her.
Am Aufwändigsten war das Abkleben der Ziernähte und Kederschiene. Den Wohnwagen von außen zu lackieren war hingegen so viel einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte: eine Schicht ASP Primer als Grundierung, die bei den sommerlichen Temperaturen so schnell trocken war, dass nicht eine einzige Fliege an ihr haften blieb, habe ich mit der Schaumstoffrolle aufgetragen. Danach noch zwei Schichten Intelligent Exterior Eggshell (an zwei Wochenenden zwischen den Badegängen im See) und schon war der Wohnwagen besser als neu, mit einem glatten, leicht matten Finish.
Die Farbe ließ sich mit der Schaumstoffrolle super leicht verarbeiten und von den zwei 2,5 Liter-Eimern (einer mit Grundierung und einer mit Lack) habe ich noch mehr als die Hälfte übrig, so dass ich schon überlege, was ich damit noch anstellen kann…aber vielleicht möchte ja einer von euch?
Die Farbe für dieses Projekt wurde mir freundlicherweise von Little Greene zur Verfügung gestellt.
Im Sommer zogen plötzlich zwei neue Kissen auf unsere Couch – fast schon eine Sensation für sich, denn bisher herrschte da gähnende Leere. Das eine, ein recycelter Saristoff, entdeckte ich in einem stylischen kleinen Blumenladen auf meiner Lieblingsinsel und trug es bei sommerlichen Temperaturen für den Rest des Tages unterm Arm durch den Ort. Das Andere, das Knot-Cusion von Design House Stockholm kam mit der Post zu uns und ist in seinem dunklen Grünton die perfekte Ergänzung zum Rest. Formal gesehen ein eher Hingucker wird es allerdings eher selten wirklich als Polster benutzt…
Dafür ist es ein prima Kuscheltiergefängnis, eignet sich hervorragend zum Kneten, Knoten und Herumschmeißen und ist dank seines massiven Gewichts das ultimative k.o.-Kissen bei jeder Kissenschlacht.
Das Knot Kissen gibt es mittlerweile in 12 unterschiedlichen Farbtönen. Meins wurde mir freundlicherweise vom Design House Stockholm für diesen Beitrag zu Verfügung gestellt und hat hier schon für eine Menge Spaß gesorgt.
Schon 8 Jahre ist es her, dass ich meinen Wohnwagen renoviert habe. Und ungefähr genauso lange träume ich von einer neuen Lackschicht außen. Nur getraut habe ich mich bisher noch nicht an das Projekt. Aber wo dieser Sommer sowieso schon so anders ist, als alle anderen Sommer zuvor, könnte der Zeitpunkt dafür wohl nicht besser werden. Nur mit der Farbwahl tue ich mich noch ein bisschen schwer. Ganz in einem Ton oder doch lieber nach oben heller werdend in drei Abstufungen…?
Nach DIN 283 ist unser Schlafzimmer kein ganzer Raum, sondern nur ein halbes Zimmer. Geschlafen wird dort trotzdem zu zweit. Die letzten fünf Jahre in tiefes dunkelblaues Hague Blue getaucht, war es nun Zeit für eine rundum Veränderung.
Vorher in Hague Blue
Ganz vorher, also direkt nach dem Einzug, in klassischem Weiß
Die dunklen Wände waren nicht mehr schön (im Sinne von abgewohnt) und frischer sollte es außerdem werden. Der neue Grauton an den Wänden hat einen leichten Rotanteil, was ihn bei Kunstlicht leicht rosa schimmern lässt. Auf mich wirkt das fröhlich und beschwingt.
Die Deckenbeleuchtung, vormals drei blanke Glühbirnen, habe ich durch einen cleanen Deckenstrahler mit drei LED-Spots vor dem nun raumhohen Kleiderschrank ersetzt. So ist das Licht da, wo man es braucht, auch wirklich hell und die nun hell ausgeleuchtete Zimmerdecke lässt den ganzen Raum großzügiger wirken.
Neu ist auch der bis zum Anfang des Deckenstucks reichende Kleiderschrank, der den alten Pax ersetzt hat. Damit haben wir jetzt geschlossenen Stauraum bis auf 3,20 Meter Höhe und genug Platz für Bettwäsche, Campingausrüstung, Schlittschuhe und die Kinderkleidung, aus der die große Schwester schon rausgewachsen ist und die kleine noch reinwachsen wird. Für unsere Kleidung haben wir übrigens jeder je ein 60 Zentimeter breites Modul zum Hängen und die vier Schubladen darunter. Nicht viel, für uns aber völlig ausreichend. Dazwischen hängen Jacken.
In der Planung hatte ich einige Schranksysteme, auch Küchenschrankmodule, dafür in Erwägung gezogen, aber letzten Endes ist es Platsa von Ikea geworden. Vor allem aus Kostengründen. Der Zusammenbau war schon fast gruselig leicht, denn die hohlen Platten wiegen kaum etwas und werden komplett ohne Werkzeug ineinander gesteckt. So schnell habe ich noch nie einen Schrank zusammen gebaut, möchte aber nicht wissen, ob er auch einen Umzug überstehen würde. Ordentlich ausgerichtet, miteinander und der Wand dahinter verschraubt, macht er jedenfalls einen soliden Eindruck und ist eine echte Wohltat für den Raum, der jetzt so viel ruhiger und aufgeräumter wirkt – wenn man mal von der Kuscheltier-Party da auf dem Fußboden absieht…Einziges Manko dessen ich mir vorher nicht so bewusst war: die Schubladen haben leider keinen Vollauszug, so dass ich an die Sachen in der letzten Reihe nicht wirklich gut rankomme. Die Seitenwand wird auch noch verkleidet, mit einer MDF-Platte in Wandfarbe, damit der Schrank sich noch harmonischer in die Ecke fügt.
Das Moodboard zeigt in etwa, wohin die Reise gehen soll, denn natürlich ist alles längst nicht fertig. Allen voran ein neues Bett, samt Kopfteil, das die dahinter liegende Heizung verbergen soll und eine neue Matratze für meinen Rücken. Aber das muss wohl noch so lange warten, bis unsere Liegefläche nicht zwischendurch immer wieder als Trampolin missbraucht wird…Beim Bettgestell ist mein momentaner Favorit das Zian von Objekte unserer Tage – auch weil nicht nur das Kopfteil genau die richtige Höhe hat, damit sich sogar das Fenster zum Lüften noch öffnen lässt, sondern die Kufen unter dem Bettgestell sich auch mit einer darunter liegenden Schwelle im Dielenboden vertragen würden…
Ein Nachttisch (am liebsten was Buntes, vielleicht Montana?), ein Teppich (für warme Füße und eine bessere Akustik), ein Vorhang (am liebsten aus reinem Wollfilz oder Loden gegen Licht, Lärm, Zugluft und für gute Luft) und ein paar kleinere Accessoires von Schönbuch, mit dessen Geschäftsführer ich letztens ein Interview führen durfte und bei denen ich so einige Dinge sofort kaufen würde, die dem Raum gut tun würden. Außerdem soll eine der drei gelben Topan-Leuchten aus der Küche zum Nachtlicht über dem Nachttisch werden – ein schöner Kontrast inmitten der verschiedenen Grautöne und mit farblichem Bezug zur Tapete oben links in der Ecke. Die ist von Morris & Co. und könnte als Alternative zur mit Wandfarbe gestrichenen MDF-Platte die sichtbare Schrankseite verkleiden. Die zwei dunkelgrauen Kreise, die man im Moodboard da drauf sieht, sind übrigens Wandhaken Disk von Schönbuch, die an die Schrankseite sollen.
Und für die Wand wünsche ich mir endlich ein paar Bilder, mit denen wir uns beide anfreunden können. Eines hängt schon, aber Bilder sind ja, wie schon an anderer Stelle gesagt, ein ganz eigenes Thema…
Raus muss noch die Kommode, denn dann habe ich endlich genug Platz für meine Yogamatte im Schlafzimmer und damit selbst in unserer recht übersichtlichen Wohnung einen eigenen Platz nur für mich.
werbung/ Ich habe tapeziert. Und geflucht. Denn es war zwar nicht das erste Mal, aber das erste Mal Papiertapete statt der bisher quasi idiotensicheren, weil wirklich einfach zu verarbeitenden Vliestapete. Und ja, trotz größter Sorgfalt ist Kleister auf der Vorderseite gelandet. Und komplett faltenfrei ist die Tapete leider ebenfalls nicht an die Wand gekommen, nachdem der Kampf um krumme Altbau-Wände zwischenzeitlich fast verloren schien. Aber jetzt hängt sie. Und sieht unglaublich gut aus. Vor allem in der Abendsonne, die es in den Sommermonaten um die Hausecke schafft. Findet auch der Rest der Familie, der glücklicherweise während meiner Tapezieraktion nicht anwesend war, den Flurfußboden als Tapeziertisch zweckentfremdend und gefühlt an jeder Ecke Kleister verteilend. Aber das habe ich fast schon wieder vergessen.
Denn dank der einfach umwerfenden Wirkung der Tapete Enigma, die ich bei MeineWand entdeckt habe, entstand ein ganz neuer Raum in unserer kleinen Küche – samt neuem Raumgefühl. Fast möchte ich den ganzen Raum mit der Tapete schmücken, bzw. schmücken lassen. Denn das nächste Mal leiste ich mir vielleicht doch einen Profi zum tapezieren und freue mich dann „nur“ an dem Ergebnis…
„Fertig“ ist unsere Küche damit natürlich noch nicht. Denn was heißt schon fertig, wenn irgendwie immer ein Projekt mindestens eine neue Idee zutage fördert. Als nächstes kommt das Sitzpolster der Bank dran. Denn das ist durch und wer will schon (viel zu) früh morgens, mit der Tasse Kaffee in der Hand auf einer ungepolsterten Holzbank sitzen? Die ebenfalls harte und immer kühle Wand zum Treppenhaus im Rücken? Genau. Ich nicht.
Minimalistische Kunstdrucke, schwarz-weiß Poster vergangener Kunstausstellungen, die man nie besucht hat – mancher Wandschmuck ist so stilsicher wie austauschbar. Damit die heimische Bilderwand sich zum Fotomotiv eignet: gut gestylt, schnell geteilt und nahtlos eingefügt in die Bilderflut aus dem Netz. Was das mit mir zu tun hat? Nichts. Denn ich tue mich schwer mit der Bild-Auswahl für unsere Wände. Wobei „Auswahl“ eigentlich das falsche Wort ist, denn es klingt gerade so, als würde ich online auf Motivsuche gehen. Und mir meine Auswahl dann fertig gerahmt dann bequem nach Hause liefern lasse. Frei nach dem Motto: heute gestalte ich die Wohnzimmerwand mit Bildern. Aber so funktioniert das bei mir (leider) nicht. Sonst wären die Wände unserer Wohnung nämlich schon voll mit Bildern – bis zum Stuck hoch. Denn da soll es hin gehen. Aber…
…für mich sind Bilder das Persönlichste einer Wohnung – Chance und Risiko, eine gelungene Einrichtung mit einem Bild (zumindest im Auge einer externen Betrachterin) voll gegen die Wand zu fahren. Und das liegt noch nicht einmal an einer möglichen Belanglosigkeit des Motivs. Manchmal ist es auch das Format, der Rahmen oder ein fehlendes Passepartout, weshalb ein Bild nicht funktioniert. Oder die Wand. Manchmal auch die Wandfarbe. Und dann ist da ja auch noch die Einrichtung, zu der die Bilder irgendwie in einem (bestenfalls spannungsvollen) Verhältnis stehen. Und: darf man eigentlich Bilder aufhängen, von dem ein Familienmitglied aus irgendeinem Grund peinlich berührt ist? – ich finde nein – Müssen alle Bilder auch Allen gefallen? – bei uns bisher nicht vorgekommen –
Ein Blick in den von Kiefern gerahmten Sommerhimmel auf meiner Lieblingsinsel (noch ohne Passepartout). Ein Plattencover mit einer Achterbahn, meine geisterhafte Tochter auf dem Balkon im 36. Stock eines Hotels in Vancouver – an für uns bedeutungsvollen Motiven mangelt es dank Fabian nicht. Was dann folgt, geht manchmal wie von selbst, manchmal dauert es Monate: welche Größe braucht das Motiv, um zu wirken? Wieviel Passepartout? Und welche Rahmung?
Andere Bilder begleiten mich schon länger. Dürfen hängen, weil ich an ihnen hänge oder an den Erinnerungen, die sie in sich bergen. Wie das Ölbild, das mein Vater als Student malte und dessen Farbe langsam abblättert, die Blues-Schallplatte, die mich an unbeschwerte Momente meiner Kindheit erinnert oder der Schnappschuss meines (sehr nassen) Hundes, der mich 13 Jahre lang begleitete.
Natürlich gehört auch Kinderkunst an die Wand. Davon hängt bei uns momentan noch etwas zu wenig – vor allem im Vergleich zu der Masse an Bildern, die hier täglich geschaffen werden. Aber vielleicht ist das auch der Grund, warum alles so viel langsamer geht, als ich es gern hätte: ich sehe den Wald vor lauter (wunderschönen) Bäumen nicht.
Anders bei einer lieben Kundin, die ich schon mehrfach in Sachen Bilderaufhängung beraten durfte und die in meinen Augen einen bewundernswert leichten Umgang mit Bildern pflegt. Einmal kurz nach dem Einzug in ihre neue Wohnung vor Ort und ein zweites Mal vor Kurzen – dank Corona dann online. Der Ausgangspunkt war bei beiden Beratungen gleich: ein Stapel Bilder. Für eine bessere Übersicht der Werke haben wir die gemeinsam auf dem Boden verteilt und gruppiert. Nach Themen, Motiven, Farben, Formen. So entstanden während der ersten Beratung Bilderwände für das Schlafzimmer, den Flur und das Wohnzimmer.
Die Bildauswahl für das Kinderzimmer schickte sie mir dann per Mail: als Gruppenfoto aller Bilder, die untergebracht werden sollten, auf dem Boden liegend. So konnte ich die Größenverhältnisse gut einschätzen und ihr zwei Vorschläge für das Arrangement der Bilder an den Wänden im Kinderzimmer zurückschicken. Mit dem Ergebnis ist auch die kleine Bewohnerin sehr glücklich…