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Kann die Natur das Heft in die Hand nehmen? 7 Nov 2022 11:45 AM (2 years ago)

Hat die Natur ihren letzten Rest Natürlichkeit verloren – oder bewährt sich ihre Widerstandskraft? Eine Berliner Tagung sucht Begriffe einer praktischen Naturphilosophie für den Klimawandel.

Mit der Ausdifferenzierung der Wissenschaften in der Moderne hat die Philosophie ihren Primat über das Erklären der rerum naturalium, der natürlichen Dinge, verloren. Neuen Auftrieb könnte eine Philosophie der Natur bekommen, welche die vermeintliche Natürlichkeit der natürlichen Dinge im Zeitalter des menschengemachten Klimawandels infrage stellt. Wir befinden uns in einem Zeitalter einer quasi beherrschten Natur, die der Gesellschaft ihren eigenen Zwang aufzudrücken beginnt. Entgegen der Prämisse der Vorhersehbarkeit der Natur, unter der die Naturwissenschaften bislang gearbeitet haben, legt die Natur eine eigene Dynamik an den Tag, für die der Mensch verantwortlich gemacht wird. Diese dynamische Substanz der Natur zu begründen ist ein drängendes Problem, denn unser Handeln verändert die angenommene Harmonie der Dinge.

Gleichzeitig ist auch die menschengemachte Kultur, als das Gegenteil von vorhandener Natur, fraglich geworden. Damit ist die Problemstellung einer Konferenz mit dem etwas betoniert aussehenden Titel „Politik der Natur“ umrissen, zu der das Zentrum für postkantische Philosophie der Universität Potsdam nach Berlin eingeladen hatte. Wie die Formel vom menschengemachten Klimawandel vermuten lässt, kann die dualistische Trennung von Natur und Kultur nicht mehr aufrechterhalten werden. Aber auch ein einfaches, gegenseitiges Vermitteltsein reicht als Erklärung des von uns derzeit beobachteten Naturgeschehens nicht aus: Wir haben Sachen angestoßen, über die wir die Kontrolle verloren haben. In dieser Lage sollte die Konferenz die Denkbarkeit einer „Handlungsfähigkeit der Natur“ untersuchen. Nach Auffassung der Veranstalter, die sich der dialektischen Tradition im Sinne einer nachkantischen Aufklärung verpflichtet fühlen, ist es Zeit für die Frage: Was will die Natur?

Politik als Metapher für Handeln

Da die Tradition der Naturphilosophie sehr alt ist, lassen sich ihre theologischen und kosmologischen Wurzeln nicht einfach abschneiden. Eine in dieser Weise zugeschnittene säkulare Naturphilosophie behält Wunden zurück. In dem völlig gescheiterten Vortrag von Oxana Timofeeva klang die Schönheit des unsicheren, träumerischen Denkens in fragmentarischen Stimmen der antiken Philosophie durch. Naturphilosophie hat etwas grundsätzlich Spekulatives, das durch die Positivität der gottlosen Naturwissenschaften nicht gänzlich ersetzt werden kann.

Die Beiträge sammelten sich um die Pole einer Alternative: Soll man die Autarkie der Natur stark machen oder der Denaturalisierung der Natur ins Auge blicken? Denaturalisierung war das für Tagungen dieser Art typische Schlagwort der Stunde, das niemand vorher gehört hatte und plötzlich alle verwendeten. Gegenüber der Vorstellung einer zweckhaften Abgeschlossenheit der Natur hebt der Begriff der Denaturalisierung auf einen vom Menschen ausgelösten, unwiederbringlichen Zersetzungsprozess natürlicher Ab­läufe ab, der das Bild der Natur als ihrer eigenen Gesetzgeberin infrage stellt.

Über Politisches wurde sehr abstrakt gesprochen. Schwammig blieben Wendungen wie „Politisierung der Natur“; in solchen Redensarten dient Politik lediglich als uneindeutige Metapher für Handeln. Melanie Sehgal kritisierte denn auch das begriffliche Herumstochern der Philosophie als Spielart des Nichtstuns – andererseits scheint gerade das Denken in großen, postulierten Zusammenhängen die Leute zu begeistern und Raum für „das Politische“ zu schaffen.

Žižek forderte mehr Globalisierung

Durch Präzision bestach der Vortrag von Slavoj Žižek. Unter Verweis auf Georg Lukács schlug Žižek vor, Natur als soziale Kategorie zu verstehen. Er forderte mehr Globalisierung und nicht weniger; man solle die Energiekrise als Chance sehen, erneuerbare Energien in Fahrt zu bringen und die Natur gegen den Staat und die Wirtschaft zu schützen. Das brachte ein paar Dinge auf den Punkt, die bei den anderen Vortragenden eher unterbestimmt blieben. Martin Saar bot eine lange geschichtliche Abhandlung der dialektischen Tradition seit Hegel, ein reines Referat ohne Begriff – außer dem Schlussgedanken von der Natur als Totalität allen Lebens. Christoph Menke sprach über die Animalität in Abgrenzung zur Menschlichkeit, was hegelianisch-psychoanalytisch auf die Frage hinauslief, ob die Natur sich selbst genug sei. Demgegenüber vermittelte Žižek eine Idee davon, was eine Politik der Natur sein könnte: die Suche nach dem entscheidenden Akteur. Wollen wir darauf setzen, dass die Natur sich selbst heilt, dass Technologie uns wieder retten kann, dass der Markt durch höhere Besteuerung zum Naturschutz gezwungen wird oder dass wir durch unsere Kaufkraft persönlich etwas beitragen können?

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Ein zu wenig beachteter Erreger 30 Oct 2022 10:30 AM (2 years ago)

Pilzinfektionen können insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen eine Gefahr sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO appelliert, entsprechende Forschung auszubauen. Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) ist besorgt über 19 krankheitserregende Pilze, die nach Expertenansicht die öffentliche Gesundheit bedrohen. Diese Erreger müssten besser erforscht werden, um Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, berichtete die WHO am Dienstag in Genf.

Pilzerkrankungen seien für manche Menschen lebensgefährlich. Sie erhielten aber zu wenig Beachtung. Es sei unbekannt, wie viele Menschen betroffen seien. Die Überwachung müssen verbessert werden, aber man könne nicht warten, bis Zahlen vorliegen, warnte die WHO. Sie nennt den Pilzerreger Candida auris, der vor allem Patienten in Kliniken befällt und gegen viele Wirkstoffe resistent ist. Er wurde erst 2009 in Japan entdeckt, sei aber bereits in mehr als 50 Länder verbreitet.

„Für die meisten Pilzerreger gibt es keine schnellen und sensitiven Diagnostika, und die vorhandenen sind weltweit weder allgemein verfügbar noch erschwinglich“, teilte die WHO mit. Vor allem Menschen mit Vorerkrankungen oder eingeschränktem Immunsystem bekämen leicht Pilzinfektionen, die oft spät erkannt würden und immer öfter nicht durch vorhandenen Medikamente geheilt werden können.

Pilzerkrankungen breiteten sich in der Welt zum einen durch die globale Erwärmung, die Erreger aller Art begünstige, zum anderen durch den internationalen Handel und die Mobilität vieler Menschen rund um den Globus aus. Zudem entwickelten Erreger immer öfter Resistenz zu den bekannten Wirkstoffen. Die WHO ruft Regierungen und wissenschaftliche Institutionen deshalb auf, die Laborkapazitäten zur Diagnose und Überwachung auszubauen, mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren und mehr Aufklärung zu betreiben, um Pilzinfektionen möglichst von vornherein zu verhindern.

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Freut sich des Bebens 25 Oct 2022 2:32 AM (2 years ago)

Wenn ein Motorrad Mandello heißt, dann bietet es sich an, es auch in Mandello zu präsentieren. So geschah es vorige Woche. Das Fabrikgelände von Mandello del Lario in der Lombardei wählte Moto Guzzi als Ausgangspunkt für die Fahrvorstellung seiner V100 Mandello. Jener Maschine, die aus der Tradition heraus den Aufbruch in eine neue technische Ära einleiten soll. Vollgepackt mit Symbolik beginnt sie ihre Mission.

Seit 1921 wird jede Moto Guzzi in Mandello gefertigt. Das schwer in die Jahre gekommene Anwesen, dessen notwendige, immer wieder angekündigte Modernisierung seit Jahren ein Dauerthema darstellt, ist Produktions- und Kultstätte gleichermaßen. Die V100 Mandello trägt seinen Namen hinaus, die Zahl 100 erinnert an die ersten 100 Jahre der Firmengeschichte, die eine schillernde gewesen ist, gespickt mit Höhen und Tiefen.

Termin des 100. Geburtstags war der 15. März 2021. Bedauerlicherweise wurde das Zelebrieren des Jubiläums durch eine Pandemie zerzaust. Mit mehr als einem Jahr Verspätung wurden neulich Feierlichkeiten nachgeholt, was besser als nichts, aber natürlich nicht das Gleiche war. Und die V100 müsste nun genaugenommen V101 heißen.

Tut sie aber nicht. Sie soll ja zugleich den Aufbruch „in die nächsten 100 Jahre“ signalisieren, wie die Italiener ohne den Hauch eines erkennbaren Selbstzweifels verkünden. Mit der V100 wollen sie ein „vollkommen neues Kapitel“ aufschlagen. Dazu wird ein Motor in Dienst gestellt, wie es ihn noch nicht gab. Mit seinen beiden seitlich unterm Tank herausragenden Zylindern, wahrt er äußerlich die Kontinuität. Auch treibt er das Hinterrad traditionsgemäß über eine Kardanwelle an. Die allerdings befindet sich erstmals auf der linken Fahrzeugseite, integriert in eine lange Aluminium-Einarmschwinge, und auch sonst ist vieles anders. Die V100 beherrscht elektronische Zaubertricks, die schon woanders, bisher aber nicht bei Moto Guzzi zu bestaunen waren.

Mit dem frisch konstruierten V2 will das zum Piaggio-Konzern gehörende Unternehmen die Basis legen für künftige Modellfamilien: 115 PS und 105 Nm aus 1042 Kubikzentimeter Hubraum, erstmals Wasserkühlung, Nass- statt Trockenkupplung. Die Zylinderköpfe wurden um 90 Grad nach außen gedreht, zu erkennen daran, dass die Abgaskrümmer nicht nach vorn, sondern nach unten führen. Mehr Platz vor den Knien, geradlinige, strömungsgünstigere Ansaugkanäle zu den Brennräumen, insgesamt höhere Effizienz sind den Ingenieuren zufolge die gewünschten Effekte des Drehs.

Leise und sparsam sei der „Compact Block“ geworden, so genannt wegen der verblüffend geringen Länge und der insgesamt geringen Baumaße. Der Verbrauch nach WMTC-Norm wird mit 4,7 Liter Benzin auf 100 Kilometer angegeben. Mit der verfügbaren Leistung trifft das Triebwerk ziemlich genau den perfekten Punkt fürs Leben auf der Landstraße, nicht zu viel, nicht zu wenig. 82 Prozent des Drehmoments liefert es angeblich schon bei 3500 Umdrehungen, also Bullencharakter. Es schiebt, so der Eindruck während unserer ersten Probefahrt, von unten heraus mit sanfter, gleichmäßig zunehmender Vehemenz auf ein Plateau, imponiert durch Kultiviertheit, grollt sich mit angenehm tiefem Guzzi-Sound ins Herz. Erst spät, bei 9500/min, greift der Drehzahlbegrenzer ein. Wasserkühlung und Ausgleichswelle zum Trotz, ist der V2 eine urige Kante, wie man sie von Moto Guzzi erwartet. Er pocht und trommelt und freut sich des Bebens. Famoser Motor.

Die Vorderradbremse hat Supersport-Kaliber

Das Einlegen des ersten Gangs quittiert das Getriebe mit einem mächtigen Schlag, die Leerlaufsuche vollzieht sich hakelig, ansonsten schaltet es sich fein. Die betont schlanke Taille der Guzzi erlaubt innigen Kontakt. Aufrecht und entspannt fällt die Sitzhaltung hinterm hübschen, von einer aufwendig verzierten Klemmung fixierten Alu-Rohrlenker aus, leichtfüßig und problemlos das Handling. Die Vorderradbremse hat Supersport-Kaliber, hinten wird eher lustlos zugearbeitet.

Gut 100 Jahre nach Gründung der „Societá Anonima Moto Guzzi“, die sich den Adler mit ausgebreiteten Schwingen zum Markenzeichen nahm, fährt nun eine Moto Guzzi tatsächlich die Flügel aus. Elektronisch geregelt, öffnet und schließt das Motorrad seitlich des 17-Liter-Tanks montierte Luftleitklappen und reguliert somit den Fahrtwind, der den Fahrer trifft. Adaptives Aerodynamik-System nennt Moto Guzzi seine Neuheit, von der die Welt bisher gar nicht wusste, dass sie darauf gewartet hat.

Elektrisch verstellbarer Windschild

In Abhängigkeit vom gefahrenen Tempo und dem gewählten Fahrmodus – vier stehen zur Wahl – arbeiten diese Deflektoren unterschiedlich, öffnen und schließen früher oder später oder auch gar nicht. Die „Öffnungsschwelle“ lässt sich zudem auf eine andere Geschwindigkeit als die werkseitig vorgesehenen 70 km/h einstellen, und zwar in einer Spanne von 30 bis 95 km/h. Damit die elektrischen Klappen nicht überaktiv wackeln, wenn man mit Geschwindigkeiten um den eingestellten Wert herum fährt, reagieren sie mit einer gewissen Trägheit. Das funktioniert alles bestens, wenngleich der Windschutz-Effekt nicht überschätzt werden sollte. Wichtiger in diesem Zusammenhang ist der elektrisch verstellbare Windschild.

Jedem Fahrmodus sind außerdem unterschiedliche Stufen der Leistungsentfaltung, des Eingriffs von Traktionskontrolle und Motorbremse zugeordnet. Auf Basis einer Sechsachsen-Sensorik vermag das ABS schräglagenabhängig zu regeln. All die Zutaten aus dem elektronischen Zauberkasten sowie Tempomat, Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion mittels Zusatz-LED und Fünf-Zoll-Farbbildschirm zählen schon zur Grundausstattung der 233 Kilo wiegenden Basis-Mandello.

Die kostet 15.500 Euro. Wer 2500 Euro mehr investiert, bekommt die von uns bewegte S-Version. Deren Ausrüstung umfasst zusätzlich ein semiaktives Fahrwerk von Öhlins anstelle von Kayaba-Komponenten, die sich manuell verstellen lassen, darüber hinaus einen – noch unreif wirkenden – Schaltassistenten, der Gangwechsel ohne Kupplungsbetätigung ermöglicht, Griffheizung, Reifendruckkontrollsystem und Moto Guzzis Multimedia-Plattform zur Kopplung eines Smartphones per Bluetooth. Als Extras werden unter anderem Gepäckträger, Koffer und eine höhere Windschutzscheibe angeboten, womit die V100 den Bogen von der Sport- zur Reisewelt schlägt. Was fehlt, ist eine automatische Abschaltung der Blinker nach dem Abbiegen.

Die radikal neue Maschine hat sich das Charisma der Adlerträger vom Ufer des Comer Sees bewahrt, mit einem sympathischen Design, das sich kurzzeitigen Modeerscheinungen verweigert, auf plumpe Aggressivität verzichtet und auf Eigenständigkeit setzt. Der voluminöse Wasserkühler kann sich nicht unsichtbar machen, immerhin sind Schläuche und Kabel gut versteckt. Das Doppel-Rücklicht wirkt, als schaute man einem Düsenjäger von hinten in den Nachbrenner. Schlitze der Verkleidungen unterhalb der Sitzbank spielen auf die berühmte Le Mans 850 von 1976 an, die obere Verkleidung ist als Hommage an die Le Mans 850 III von 1981 gedacht. Und das LED-Tagfahrlicht vorn zeichnet die Silhouette des Adlers nach, den Carlo Guzzi und die Familie Parodi anno 1921 aus Verbundenheit mit italienischen Militärfliegern als Erkennungszeichen wählten. Nun winkt er sogar mit den Flügeln.

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Solaranlagen auf Lärmschutzwänden? 16 Oct 2022 7:54 AM (2 years ago)

Jährlich bis zu einer Million Tonnen CO2 könnten durch Photovoltaik-Module auf Lärmschutzbauten entlang deutscher Autobahnen und Bahngleise eingespart werden. Das zeigt eine neue Studie.

Photovoltaik-Anlagen auf Lärmschutzbauten entlang der deutschen Autobahnen und Bahngleise könnten laut einer aktuellen Studie einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bis zu einer Million Tonnen CO2 könnten demnach pro Jahr eingespart werden. Dieses Potenzial hat eine Analyse ergeben, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführt hat.

Die Lärmschutzeinrichtungen entlang der Bahnstrecken, Autobahnen und Bundesstraßen seien zusammen rund 5800 Kilometer lang, teilte der DWD heute in Offenbach mit. Auf Basis von Satellitendaten sei ausgerechnet worden, dass dort durch nachträglich montierte Photovoltaik-Module jährlich rund 1500 Gigawattstunden (GWh) Solarstrom erzeugt werden könnten. Das würde den jährlichen Stromverbrauch von rund 450.000 Haushalte decken.

Etwa 80 Kilometer der gesamten Länge machen Steilwälle aus, das heißt mit Steinen gefüllte Metallgestelle. Lärmschutzwände kommen auf etwa 2500 Kilometer. Bei beiden betrage die für Photovoltaik-Module nutzbare Fläche aufgrund von aufgrund von Steinschlag, Verschattung, Statik und Lärmschutzeigenschaften etwa zehn Prozent, heißt es in der Analyse.

Das größte Potenzial sollen sogenannte Lärmschutzwälle mit einem Neigungswinkel von typischerweise 30 Grad haben. “Das ist optimal für die Sonneneinstrahlung und verbessert auch die statische Tragfähigkeit”, sagte Frank Kaspar, Leiter der Abteilung Hydrometeorologie des DWD. Diese Wälle, die oft mit Gras bewachsen sind und an Deiche erinnern, gibt es auf rund 1300 Kilometern entlang der Autobahnen.

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Erwachsenes Online-Alter, das von einem Drittel der acht- bis 17-jährigen Social-Media-Nutzer verwendet wird 11 Oct 2022 1:19 PM (2 years ago)

Einer neuen Studie zufolge hat ein Drittel der Social-Media-Nutzer zwischen acht und 17 Jahren das Online-Alter eines Erwachsenen, weil sie sich mit einem falschen Geburtsdatum anmelden.

Das Problem des falschen Alters bedeutet, dass junge Benutzer in Großbritannien einem größeren Risiko ausgesetzt sind, schädlichen oder nicht jugendfreien Inhalten ausgesetzt zu werden, da Plattformen davon ausgehen, dass sie älter sind, als sie tatsächlich sind.

Die Mehrheit der Kinder zwischen acht und 17 Jahren, die soziale Medien nutzen, hat laut einer von Ofcom, der Kommunikationsaufsichtsbehörde, in Auftrag gegebenen Studie ein eigenes Profil auf mindestens einer der Hauptplattformen.

„Wenn ein Kind selbst ein falsches Alter angibt, um Zugang zu sozialen Medien oder Online-Spielen zu erhalten, wird mit zunehmendem Alter auch sein angegebenes Benutzeralter. Dies bedeutet, dass sie einem größeren Risiko ausgesetzt sein könnten, online auf alterswidrige oder schädliche Inhalte zu stoßen“, sagte Ofcom.

Die Regulierungsbehörde fügte hinzu, dass einige Plattformen, sobald ein Benutzer 16 oder 18 Jahre alt ist, Funktionen einführen, die jüngeren Benutzern nicht zur Verfügung stehen, wie z. B. Direktnachrichten oder die Möglichkeit, Inhalte für Erwachsene anzuzeigen.

Die Studie umfasste sechs der führenden Plattformen – TikTok, Snapchat, Twitter und YouTube – die alle eine Altersgrenze von 13 Jahren haben über, während fast die Hälfte der Kinder in der gleichen Altersgruppe ein Benutzeralter von 16 oder älter hat.

Die beliebteste Seite bei allen Acht- bis 17-Jährigen war YouTube, gefolgt von TikTok. Die Mehrheit der Befragten hatte ihr Kontoprofil selbst erstellt.

Das Online-Sicherheitsgesetz, das noch vor Weihnachten durch das Parlament gehen soll, schreibt eine Sorgfaltspflicht zum Schutz von Kindern vor schädlichen Inhalten vor. Die Untersuchung des Todes von Molly Russell, einer 14-Jährigen, die sich 2017 das Leben nahm, nachdem sie schädliche Inhalte auf Plattformen angesehen hatte.

Ein Experte für Internetsicherheit beschrieb die Studie, die auf einer Umfrage von Yonder Consulting unter mehr als 1.000 jungen Social-Media-Nutzern basiert, als ein Signal von Ofcom an Technologieunternehmen, dass es weiß, wo es Fehler in ihrem Betrieb gibt.

„Dies ist ein Warnschuss für Plattformen, dass Ofcom weiß, was mit diesen Diensten los ist“, sagte William Perrin, ein Treuhänder des Carnegie UK Trust.

Gemäß dem Online-Sicherheitsgesetz sind Plattformen verpflichtet, Kinder daran zu hindern, auf schädliche Inhalte – wie Selbstmord- und Selbstverletzungsmaterial – zuzugreifen, und zwar mit Systemen, die strenge Altersüberprüfungen beinhalten könnten. Im Rahmen eines im Rahmen des Gesetzentwurfs erforderlichen Risikobewertungsprozesses wird Ofcom dann entscheiden, ob der Ansatz der einzelnen Plattformen zur Altersüberprüfung gründlich genug ist.

Ein Sprecher der von Molly Russells Familie gegründeten Molly Rose Foundation sagte: „Eine wirksame Regulierung durch das Online-Sicherheitsgesetz kann nicht zu früh kommen. Die Ofcom-Untersuchung zeigt, dass Social-Media-Anbieter eine grundlegende Fürsorgepflicht verletzen, indem sie Kindern ab acht Jahren den Zugang zu ihren Plattformen ermöglichen. Sie haben sich als unfähig erwiesen, die Fähigkeit ihrer Plattformen zu kontrollieren, unsere Kinder mit beunruhigenden und schädlichen Inhalten zu verbinden, was zu tragischen Ergebnissen führte.“

Der Sprecher fügte hinzu: „Hätten in Mollys Fall die entsprechenden Altersprüfungen durchgeführt worden, wäre ihr möglicherweise ein ganzes Jahr erspart geblieben, schädlichen Inhalten ausgesetzt zu sein.“

Ofcom veröffentlichte auch Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Kinder eine „Selbsterklärung“-Methode zur Alterssicherung für Social-Media-Plattformen bevorzugen, während Eltern häufig eine „elterliche Bestätigung“ bevorzugen, bei der sie das Alter eines Kontoinhabers bestätigen.

YouTube, das sich im Besitz von Google befindet, ermöglicht es Kindern unter 13 Jahren, Konten unter Aufsicht der Eltern oder Erziehungsberechtigten zu eröffnen, und bietet die separate YouTube Kids-Plattform an, während TikTok über eine Altersgrenze verfügt, bei der Personen ihr vollständiges Geburtsdatum eingeben müssen.

Ein Snapchat-Sprecher sagte: „Die Altersüberprüfung ist eine branchenweite Herausforderung, und wir sind in laufenden Gesprächen mit anderen Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern über konsistente und effektive Lösungen.“

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Diabetes Typ 2: Kann Teetrinken davor schützen? 8 Oct 2022 5:16 AM (2 years ago)

Tee trinken senkt angeblich das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken: Das geht aus einer chinesischen Meta-Analyse hervor. Experten sind jedoch skeptisch.

Teetrinkerinnen und Teetrinker sollen laut einer Meta-Analyse besser vor einer Diabetes-Typ-2-Erkrankung geschützt sein. Bei vier Tassen pro Tag soll sich das Risiko zu erkranken um 17 Prozent senken. Die Erkenntnisse wurden gerade auf dem Jahreskon­gress der „Euro­pean Association for the Study of Diabetes“ in Stockholm (Schweden) vorgestellt. Einige Expertinnen und Experten reagieren auf diese Erkenntnisse skeptisch.

Einige schwören darauf, dass Tee beim Abnehmen hilft, ebenfalls sollen durch bestimmte Sorten die Nieren geschützt werden, sogar das Krebsrisiko soll sich durch Tee senken – aber kann Tee auch vor Diabetes-Typ-2 schützen? Xiaying Li, eine Forscherin der Wuhan University of Science and Technology, will das jetzt in einer Beobachtungsstudie herausgefunden haben. Ihre Annahme stützt auf den Daten der „China Health and Nutrition Survey“. Diese begleitet seit 1997 rund 5.200 Personen aus 15 verschiedenen Provinzen des Landes. 46 Prozent gaben an, dass sie täglich Tee trinken. Das Ärzteblatt berichtet, dass jeder zehnte Teilnehmer bis 2009 an Diabetes-Typ-2 erkrankt sein soll. Li hatte die Hoffnung, dass ein Teil der Gruppe durch Teekonsum von der Erkrankung verschont bliebt. Das wurde so allerdings nicht bestätigt.

In einer anschließenden Analyse verglich Li Daten von 19 Kohortenstudien aus acht verschiedenen Ländern. Dabei sind Informationen von etwa einer Million Menschen zusammengekommen, die ihren Teekonsum beschrieben. Dabei konnte Li zeigen, dass Teekonsum doch etwas mit dem Risiko, an Diabetes zu erkranken, zu tun hat. Dabei soll es unerheblich sein, ob schwarzer, grüner oder Oolong-Tee getrunken werde.

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Youtube: Beste Videoqualität bald kostenpflichtig 4 Oct 2022 2:34 AM (2 years ago)

Youtube könnte Videos in 4K-Auflösung künftig nur noch gegen Bezahlung anbieten. Darauf zumindest deuten die Beobachtungen zahlreicher Nutzer hin.

Künftig könnte die Wiedergabe von Youtube-Videos in 4K- oder 8K-Auflösung kostenpflichtig werden. Darauf deuten verschiedene Nutzerberichte hin, wie das Tech-Portal “MacRumors” berichtet.

So posten Nutzer auf Reddit Screenshots, die die verfügbaren Auflösungen für ein gerade abgespieltes Video zeigen. Unter der Option “2160p” – landläufig auch 4K-Auflösung genannt – findet sich dort der Hinweis “Premium”.

Bei einem anderen Nutzer ist die Funktion noch ergänzt durch den Hinweis “Tap to upgrade”. Konkret heißt das: Nur wenn diese Nutzer das kostenpflichtige “Premium”-Abo abgeschlossen haben (11,99 Euro pro Monat), können sie die höchste Videoqualitätsstufe nutzen.

Noch sind nur einzelne Nutzer betroffen

Eine offizielle Anpassung gibt es derzeit nicht – offenbar testet Google die Funktion momentan bei einigen ausgewählten Nutzern. Allerdings ist es gut möglich, dass dies künftig auch für alle gelten könnte – etwa um den “Premium”-Dienst noch attraktiver zu machen.

Aktuell erhalten Kunden des Abodienstes werbefreie Videos. Außerdem können Videos gespeichert werden, um sie auch offline anzuschauen. Darüber hinaus erhalten Kunden mit dem “Premuim”-Abo Zugriff auf den Steaming-Dienst Youtube Music.

Eigentlich scheint es dem Abodienst recht gut zu gehen. Erst vor einem Jahr teilte Google mit, dass man bereits 50 Millionen Abonnenten für Youtube Music (kostet allein 9,99 Euro / Monat) und Youtube Premium gewonnen habe.

Gut möglich, dass das starke Wachstum, das sicherlich von der Pandemie und den Lockdowns profitierte, mittlerweile wieder deutlich abgeflacht ist und Google nun nach neuen Möglichkeiten sucht, die Abschlussrate anzukurbeln.

Aktuell ist allerdings jede Videoauflösung kostenlos nutzbar. Sollte bei Videos “2160p” nicht angezeigt werden, liegt das daran, dass längst nicht alle Videos in dieser hohen Auflösung angeboten werden.

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Tod am Nil 26 Sep 2022 11:14 AM (2 years ago)

Der Rastplatz an den Ruinen von Qasr Ibrim auf einer Insel im Nassersee mitten in der Sahara-Wüste Ägyptens ist wunderschön gelegen. Schon im alten Ägypten entstand hier auf einem Höhenzug über dem Niltal eine Siedlung, die bis ins 19. Jahrhundert bewohnt war. Heute ragt der Höhenzug mit den Ruinen nur noch als Insel aus dem Wasser, das hinter dem Assuan-Damm aufgestaut wird. Die Idylle von Qasr Ibrim aber trügt: Als Jens Hering aus dem sächsischen Limbach-Oberfrohna ausgerechnet dort die Reste eines großen Scheiterhaufens mit den verkohlten Überresten etlicher eindrucksvoller großer Vögel wie Pelikane, Flamingos, Störche, Reiher, Kormorane und Entenvögel entdeckte, drehte sich ihm der Magen um.

Der Beirat der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft hat schon vier Ex­peditionen auf dem Nassersee geleitet, auf denen vor allem die Vogelwelt und das Brutverhalten der Tiere in diesem Naturparadies untersucht werden. „Da ist der Fund eines solchen Vogel-Massaker-Platzes schon ein heftiger Schock“, sagt Hering. Vor allem, da es sich um keinen Einzelfall handelt. Seit den Neunzigerjahren scheinen Jäger in jedem Winter in organisierten Touren am Nassersee massenweise Vögel zu schießen, die nach ägyptischem und internationalem Recht geschützt sind und daher nicht gejagt werden dürfen.

Vogeljäger bleiben weitgehend ungestört

Eine dieser Arten ist der Schmarotzermilan, auf dessen Nestern Jens Hering mehr als einmal einen Elternvogel in einer sehr ungewöhnlichen Weise liegen sah: „Diese Greifvögel sind auf ihren Nestern abgeknallt und dann einfach liegen gelassen worden“, sagt der Ornithologe. Dabei ist der Nassersee als „Important Bird Area“ wegen seiner großen Bedeutung als Brutgebiet und Rastplatz für sehr viele Vogelarten weit über die Grenzen Ägyptens hinaus bekannt.

Viele Touristen pilgern zu den jahrtausendealten Felsentempeln des Pharaos Ramses II. und seiner Gemahlin in Abu Simbel. Nur konzentrieren sich diese Reiseströme auf wenige Hotspots mit antiken Stätten entlang des fast 500 Kilometer langen Sees mit seinen vielen Inseln. Im großen Rest des Gewässers bleiben dagegen Vogeljäger und auch die Expeditionen weitgehend ungestört, die Jens Hering seit 2016 in seiner Urlaubs- und Freizeit regelmäßig mit einem Team dort durchführt.

Idyllische Flecken mit schönen Sanddünen

Dort sind sie mit den kleinen Schiffen des Unternehmens „Lake Nasser Adven­tures“ unterwegs. Der Schweizer Steven Mayor und sein nubischer Geschäftspartner bieten auf diesen Schiffen Ent­deckungs­kreuzfahrten an und außerdem Wanderungen zu den antiken Stätten am Ufer und in der Wüste, die hier gleich beginnt. „Unsere nubische Besatzung kennt den Nassersee so gut wie ihre eigene Westentasche und führt Reisende und Expeditionen daher an die interessantesten Stellen“, sagt Mayor. Dort wiederum beobachten Jens Hering und sein Team nicht nur die Vögel und ihr Brutverhalten, sondern unter­suchen auch die Spuren, die von den Jägern hinterlassen wurden.

„Allein auf unserer Expedition im Jahr 2017 haben wir drei Orte entdeckt, an denen die Jagdgruppen ihre Lager auf­geschlagen hatten“, sagt Jens Hering. Ausgesucht hatten sie sich dafür oft besonders idyllische Flecken mit schönen Sanddünen und kleinen Hainen aus Tamariskenbüschen. „In der Nähe dieser Lager fanden wir auch Stellen, an denen entweder völlig offen oder auch ein wenig versteckt die geschossenen Vögel verbrannt worden waren“, fasst der Ornithologe die Funde zusammen.

Junge Männer aus Malta

Diese Überreste konnte das Team recht gut identifizieren und fand so heraus, dass vor allem Rosaflamingos, Rosa- und Rötelpelikane, Weiß- und Schwarzstörche, Fischadler, viele Reiherarten und einige andere Vögel geschossen wurden. Damit bestätigte sich der Verdacht, dass am Nassersee vor allem große Vögel Opfer der ­illegalen Jagdleidenschaft werden. Obendrein lagen bei den Rastplätzen am Nassersee reichlich Patronenhülsen und auch noch die Verpackungen der Munition herum. Demnach wurde mit Patronen aus Zypern, Italien und Ägypten geschossen.

Auf geradezu kriminalistische Art wollte sich Jens Hering nicht nur auf die Indizien von Rastplätzen und Scheiterhaufen ver­lassen. Gespräche mit Einheimischen, einige von ihnen Helfer der Jagdtouren, ­lieferten dann weitere Erkenntnisse. Anscheinend handelt es sich um drei oder vier kleine Unternehmen, die solche Jagdtouren anbieten und durchführen.

Eine Bestätigung erhielt Jens Hering, als er sich in Ägypten als an solchen Touren interessierter Jäger ausgab und inkognito Angebote einholte. „Dabei erfuhr ich auch, dass die Jäger sogar ihre eigenen Waffen mit nach Ägypten bringen können.“ Oft handelt es sich bei den Interessenten um junge Männer, die aus Malta kommen. Das Land ist bekannt für seinen fragwürdigen Umgang mit der Jagd auf Vögel und durchziehende Zugvögel.

Beute zu Scheiterhaufen aufgeschichtet

Die Jagdgruppen fahren auf kleinen Schiffen, auf denen die einheimische Besatzung sie zu den gewünschten Vogelarten fährt. Auf diesen Mutterbooten reisen bis zu acht Jäger ein oder zwei Wochen über den See und werden von kleinen Bei- und Speedbooten zu den jeweiligen Schießplätzen gebracht, an denen sich die Flamingos und Pelikane sammeln. Zwanzig bis vierzig Vögel meist nur der großen Arten tötet ein Jäger am Tag. „Sehr beliebt sind zum Beispiel auch die seltenen Wüstenuhus, die aus den Felsen geschossen werden“, erklärt Hering. Am Abend wird die nicht mehr benötigte Beute zu Scheiterhaufen aufgeschichtet. „Dort stapeln sich die Kadaver der Vögel nach Aussagen der Einheimischen zum Teil meterhoch, bevor diese Scheiterhaufen angezündet werden.“ Das erinnere ihn an die Hexenfeuer des Mittelalters.

Die Jagdsaison dauert von Dezember bis März. Danach wird es den Jägern wohl schlicht zu heiß. Schon seit den Neunzigern geht das so. Nur in den beiden Corona-Wintern 2020/21 und 2021/22 blieben die Jagdgruppen aus. „Das dürfte sich im kommenden Winter leider wieder ändern“, befürchtet Hering. Anscheinend schießen die Männer aus purer Jagdlust auf die geschützten Vögel. Davon zeugen auch die auf ihren Nestern erschossenen Greifvögel, die nicht einmal mitgenommen werden.

Öko- statt Jagdtourismus

„Andere schießen anscheinend auch für die Tiefkühltruhe, in der sie ihre Beute für spätere Mahlzeiten einfrieren“, meint Jens Hering. Und dann gibt es noch die Trophäenjagd, für die ein Zufallsfund Indizien lieferte: Im Frühjahr 2017 wurden an der ägyptischen Mittelmeerküste viele Plastiktüten mit maltesischen Aufdrucken angeschwemmt, in denen sich geschossene Nimmersatte befanden. „Die sollten vermutlich als Trophäen präpariert werden.“

Gäbe es eine Alternative für diese illegalen Massenjagden? Was würde passieren, wenn ein Jagdverbot auch durchgesetzt wird? Steven Mayor schlägt Ökotourismus vor: „Wenn zwischen Oktober und April die Temperaturen bei angenehmen 25 bis 32 Grad liegen, bieten wir Touren für Vogelbeobachter an, die mit der nubischen Kultur, Wanderungen in der Wüste und den Relikten aus dem alten Ägypten tolle Reiseerlebnisse versprechen“, sagt der Schweizer. „Da würden wohl auch die kleinen Unternehmen einsteigen, die heute Jagdtouren anbieten“, vermutet Mayor, der die Anbieter sehr gut kennt und meist in Ägypten lebt. „Die wollen schließlich auch nur ihren Lebensunterhalt verdienen – und das geht mit Öko- statt Jagdtourismus sicher nachhaltiger.“

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17 Millionen Menschen in Europa mit Long-Covid-Symptomen 14 Sep 2022 12:42 AM (2 years ago)

Die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, sei bei Frauen doppelt so hoch wie bei Männern, teilte die WHO mit. Außerdem steige das Long-Covid-Risiko nach einer schweren Corona-Infektion drastisch.

Geschätzt mindestens 17 Millionen Menschen in Europa waren einer für die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) durchgeführten Analyse zufolge in den ersten beiden Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen. Für die Modellrechnung hatte die Universität Washington Fälle in den 53 europäischen Mitgliedsstaaten ausgewertet, wie das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO am Dienstag mitteilte. Als Kriterium galt eine Symptomdauer von mindestens drei Monaten in den Jahren 2020 und/oder 2021.

Die Untersuchung deute darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, bei Frauen doppelt so hoch ist wie bei Männern, teilte die WHO weiter mit. Außerdem steige das Long-Covid-Risiko nach einer schweren Corona-Infektion, zu deren Behandlung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war, drastisch. Der Modellrechnung zufolge habe eine von drei betroffenen Frauen und einer von fünf betroffenen Männern nach einem so schweren Verlauf mit Symptomen von Long Covid zu kämpfen.

„Wir müssen zwar noch viel über Long Covid lernen“, sagte der Direktor der WHO-Region Europa , Hans Kluge, während einer WHO-Tagung in Tel Aviv. „Aber diese Daten machen deutlich, dass wir dringend mehr Analysen, mehr Investitionen, mehr Unterstützung und mehr Solidarität mit den Betroffenen brauchen.“ Millionen Menschen litten in den Monaten nach einer Corona-Infektion unter schwächenden Symptomen. „Sie dürfen nicht weiter im Stillen leiden. Regierungen und Gesundheitspartner müssen zusammenarbeiten, um Lösungen auf der Grundlage von Forschung und Nachweisen zu finden.“

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Ärztetag stellt sich gegen Homöopathie-Weiterbildungen 30 May 2022 11:43 AM (2 years ago)

Es ist ein klares Signal, das der Deutsche Ärztetag aussendet: Weil es an wissenschaftlichen Studien für den evidenzbasierten Einsatz von Homöopathie fehlt, wird es künftig keine Weiterbildungen mehr durch die Ärztekammern geben.

Die Ärztekammern sollen künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten. Das hat das Plenum des Deutschen Ärztetages in Bremen beschlossen. „Es ist keine evidenzbasierte Medizin“, sagte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, am Freitag der dpa. Es gebe keine wissenschaftlichen Belege dafür, die Homöopathie guten Gewissens in der Weiterbildung zu behalten. Es werde aber kein Mediziner daran gehindert, Homöopathie weiter anzubieten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die Entscheidung des Ärztetages ausdrücklich. „Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft. Für Homöopathie gibt es dort keinen Platz. In einer solchen Frage muss man Farbe bekennen“, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.

Homöopathische Arzneimittel sollen den Körper dazu bringen, sich selbst zu heilen. Basis sind pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen. Die stark verdünnten Wirkstoffe werden meist als Tropfen, Tabletten oder Kügelchen (Globuli) verabreicht.

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